Standpunkte

FOTO: KAPUZINER/TOBIAS RAUSER

BR. STEFAN WALSER

wur­de 1980 in Ravens­burg gebo­ren und trat 2006 in den Kapu­zi­ner­or­den ein. Der Pries­ter und Theo­lo­ge ist Juni­or­pro­fes­sor für Fun­da­men­tal­theo­lo­gie und christ­li­che Iden­ti­tä­ten an der Uni­ver­si­tät Bonn. Er lebt im Kapu­zi­ner­kon­vent in Frank­furt am Main.

3. April 2025

Ein Abschied im Affekt: Tschüss Instagram!

War­um ich mich in Zei­ten von Trump und Musk auf ande­re Wege der Kom­mu­ni­ka­ti­on kon­zen­trie­ren wer­de. Ein Stand­punkt von Br. Ste­fan Wal­ser aus dem Kapu­zi­ner­klos­ter Frankfurt. 

Am 20. Janu­ar wur­de Donald J. Trump in Washing­ton ins Prä­si­den­ten­amt ein­ge­führt. Im Publi­kum saßen Elon Musk, Mark Zucker­berg und Jeff Bezos, auf die die Kame­ras immer wie­der schwenk­ten. Das sind also die Män­ner, die es zusam­men mit Trump ver­ste­hen, Geld in rechts­ori­en­tier­te poli­ti­sche Macht umzumünzen.

Als ich die­se Bil­der gese­hen habe, hat­te ich das drin­gen­de Bedürf­nis, etwas tun zu müs­sen. Ich habe im Affekt gehan­delt. Ich habe mein Han­dy genom­men und im sel­ben Moment mei­nen Insta­gram-Account gelöscht. Und die App gleich dazu. Rund 1500 Fol­lower hat­te ich zu dem Zeit­punkt. Nicht viel, aber auch nicht ganz wenig dafür, dass ich schon lan­ge nichts mehr poste.

Ist das denn rich­tig, sich ein­fach raus­zu­hal­ten und ins ana­lo­ge Zeit­al­ter zurück­zu­bea­men? Ich könn­te doch auf Insta­gram mei­ne Mei­nung äußern, könn­te die Bot­schaft des Evan­ge­li­ums erzäh­len, mei­ne Stim­me gegen Unge­rech­tig­keit erhe­ben, für Beru­fun­gen im Orden wer­ben. Ich glau­be das nicht mehr. Dafür sind mei­ne Fol­lower zu weni­ge und zu gleich­ge­sinnt. Da müss­te ich mich rich­tig ins Zeug legen, viel Zeit inves­tie­ren und viel­leicht auch Geld. So wie ich die­se Kanä­le bis­lang genutzt habe, wur­den sie immer mehr zur Echo­kam­mer mei­ner klei­nen Welt. Genutzt hat mein Kon­to höchs­tens dem Meta-Kon­zern. Gescha­det hat es mei­ner Kon­zen­tra­ti­ons­fä­hig­keit. Denn ich gebe zu, ich habe täg­lich auf die­ses Medi­um geschaut. Und das, obwohl es mich im Grun­de gelang­weilt hat.

Ich weiß: Weder mein Blei­ben noch mein Gehen wer­den irgend­was ver­än­dern. Ich fin­de es des­halb okay, wenn ande­re sich wei­ter auf „Ins­ta“ tum­meln – wie mein Orden oder eini­ge Mit­brü­der. Mir per­sön­lich reichts. Ich will mehr Zei­tung lesen und mehr ehr­li­che Gesprä­che über Poli­tik führen.

Jetzt suche ich eine gute Alter­na­ti­ve für Whats­App. „X“ wird glück­li­cher­wei­se von vie­len Orga­ni­sa­tio­nen, mit denen ich zusam­men­ar­bei­te, boy­kot­tiert. Für Ama­zon gibt´s bes­se­re Alter­na­ti­ven. Und – ein Glück – ein Tes­la kommt für mich als Kapu­zi­ner eh nicht in Frage.

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