Interview

FOTO: KAPUZINER/TOBIAS RAUSER

Br. William Andrew Nyuki 

ist Jahr­gang 1988 und leg­te 2020 sei­ne ewi­gen Gelüb­de als Kapu­zi­ner ab. Der Kapu­zi­ner ist Pries­ter und lebt seit Anfang 2025 im nie­der­län­di­schen Velp. 

25. März 2025

Aus Tansania in die Niederlande: Br. William in Velp

Br. Wil­liam Andrew Nyu­ki ist Kapu­zi­ner und Pries­ter aus Tan­sa­nia in Ost­afri­ka. Seit Anfang 2025 lebt er im Kapu­zi­ner­klos­ter im nie­der­län­di­schen Velp. Ein Gespräch über Kul­tur­schock, Mis­si­on und Berufung.

Br. Wil­liam, Sie leben als Kapu­zi­ner aus Tan­sa­nia seit ein paar Wochen im Kapu­zi­ner­klos­ter Velp: Was sind Ihre ers­ten Ein­drü­cke von dem Land?

Br. Wil­liam Andrew Nyu­ki: Die­ser Ort ist ein­fach wun­der­schön, viel schö­ner, als ich es mir vor­ge­stellt habe. Ich bin sehr beein­druckt. Von der Kul­tur, dem Essen, dem Wet­ter, dem Lebens­stil und der Spra­che. Es ist alles sehr anders als in mei­ner Hei­mat, in Tan­sa­nia. Was den Glau­ben und die Kir­che betrifft: Ich stau­ne über die gro­ßen Kir­chen­ge­bäu­de und die Kapu­zi­ner­klös­ter. Und doch liegt das kirch­li­che Leben hier im Land in Trüm­mern, eine trau­ri­ge Rea­li­tät, von der ich bis­her nur gele­sen hat­te. Erst jetzt begin­ne ich zu rea­li­sie­ren und zu erfas­sen, was das wirk­lich bedeutet. 

War­um haben Sie sich für den Ein­satz in den Nie­der­lan­den entschieden?

Ich wür­de es mit dem Wort „Lie­be“ umschrei­ben. Aus Lie­be zu Gott, aus Lie­be zu mei­nem Glau­ben, aus Lie­be zu unse­rem Kapu­zi­ner­or­den, aus Lie­be zu dem, was ich bin.

Sie kom­men aus Tan­sa­nia: Was ver­mis­sen Sie am meisten?

Das kann ich noch gar nicht sagen. Für die ers­ten Wochen kann ich nur sagen: Ich bin mit gan­zem Her­zen hier und es sind lan­ge Tage. Da war bis­her noch nicht viel Zeit für beson­de­res Heimweh.

Und nun bin ich hier, im Jahr 2025. Als Mis­sio­nar in den Niederlanden.

War­um sind Sie Kapu­zi­ner geworden?

Mit elf Jah­ren bin ich auf die Kapu­zi­ner auf­merk­sam gewor­den. Durch vie­le Begeg­nun­gen wuchs in mir der Wunsch, ein Teil die­ser Gemein­schaft zu wer­den. 2009 begann ich dann in einem Aus­bil­dungs­haus in Dodo­ma, Tan­sa­nia, mei­nen Weg als Kapu­zi­ner. 2020 leg­te ich mei­ne ewi­gen Gelüb­de ab, habe also ver­spro­chen, bis zu mei­nem Tod Kapu­zi­ner zu sein. Und nun bin ich hier, im Jahr 2025. Als Mis­sio­nar in den Niederlanden.

Wie kom­men Sie mit der Spra­che zurecht?

Ich den­ke, dass sich die Sprach­kennt­nis­se seit der Ankunft enorm ver­bes­sert haben. Wir haben für­sorg­li­che Leh­rer – und hören die Spra­che ja über­all. Das macht es leich­ter, so kom­ple­xe und spe­zi­el­le Lau­te wie „GHEEE“ und „UIT“ zu ler­nen (lacht).

Sie haben es bereits erwähnt: Die Nie­der­lan­de sind ein säku­la­ri­sier­tes Land. Was bedeu­tet das für Sie?

Die Nie­der­lan­de sind Euro­pa, ein Teil der ers­ten Welt. Für mich, der ja aus einem Land der drit­ten Welt kommt, ist das erst­mal ein Schock. Alles ist anders. Ganz anders. Natür­lich habe ich mich infor­miert, dank Inter­net ist das ja ein­fach. Und doch: Es erle­ben, vor Ort sehen, das ist ganz anders. Umso wich­ti­ger ist es, dass wir uns die Zeit neh­men, uns hier einzuleben.

Ich emp­fin­de es so: Unse­re Unter­schie­de sind unser Reichtum!

Sie leben mit sechs Brü­dern aus fünf Län­dern als inter­na­tio­na­les Team im Klos­ter: Wie emp­fin­den Sie das?

Es ist wun­der­schön, wenn Brü­der mit völ­lig unter­schied­li­chen Hin­ter­grün­den unter einem Dach zusam­men­kom­men und ein gemein­sa­mes Leben leben. Das über­steigt jede Vor­stel­lungs­kraft. Hier in Velp erle­be ich wirk­lich den Reich­tum unse­res Cha­ris­mas als Kapu­zi­ner. Ich emp­fin­de es so: Unse­re Unter­schie­de sind unser Reichtum!

Was sind Ihre Plä­ne in Velp?

Ich habe kei­ne Plä­ne. Mei­ne Anwe­sen­heit hier ist die Ant­wort auf den Ruf Got­tes. Ich hof­fe und bete, dass die Gna­de Got­tes mich auf mei­nem Weg füh­ren wird.

Das Inter­view führ­te Tobi­as Rau­ser. Mehr zu dem Neu­auf­bruch in Velp lesen Sie hier

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