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FOTO: KAPU­ZI­NER

BR. BENNO STROBACH

1930–2024

29. Novem­ber 2024

Br. Benno Strobach in München gestorben

Am 25. Novem­ber 2024 ist Br. Ben­no Stro­b­ach in Mün­chen-Nym­phen­burg gestor­ben. Der Kapu­zi­ner und Pries­ter leb­te unter ande­rem in Alt­öt­ting, Rosen­heim und München. 

Am 28. April 1930 kam in Anto­ni­thal (Gemein­de Nie­der­eh­ren­berg, Land­kreis Rum­burg in Nord­böh­men) das ers­te Kind der Ehe­leu­te Anna (geb. Rich­ter) und Franz Anton Stro­b­ach, einem Zim­mer­mann, zur Welt, das bei der Tau­fe den Namen des Vaters Franz Anton bekam. Franz Anton wuchs zusam­men mit sei­ner jün­ge­ren Schwes­ter Anne­lie­se im beschau­li­chen Anto­ni­thal in Nord­böh­men auf. Nach den Urah­nen sei­ner Fami­lie ward dort ein land­wirt­schaft­li­ches Gut aus dem 17. Jahr­hun­dert benannt: der Strobachbauer.

Schon früh wur­den dem klei­nen Buben die Kapu­zi­ner in Rum­burg bekannt, die dort seit 1683 bis 1950 ansäs­sig waren. Nach Been­di­gung sei­ner Schul­zeit 1945 begann er, wie sein Vater, für ein Jahr eine Leh­re als Zim­mer­mann. Das hand­werk­li­che Geschick und der Sinn, Din­ge in eine schö­ne Gestalt zu set­zen, blie­ben ihm ein Leben lang zu eigen. Gera­de die Aus­bil­dung begon­nen, ereil­te jedoch ein har­ter Schick­sals­schlag die Fami­lie, als sie nach dem 2. Welt­krieg aus ihrer Hei­mat ver­trie­ben wurden.

In der neu­en Hei­mat Alt­öt­ting ange­kom­men und gera­de etwas Fuß gefasst, ver­lor die jun­ge Fami­lie durch einen Unfall auf einer Bau­stel­le in Neuöt­ting den Vater. Fort­an muß­te die Mut­ter allein ihre zwei Kin­der groß­zie­hen und sie fand eine Arbeits­stel­le im Sera­phi­schen Lie­bes­werk bei den Kapu­zi­nern zu Alt­öt­ting. Bei­de Kin­der woll­ten ihren Weg schließ­lich in einem Orden gehen und so trat Franz Anton nach bestan­de­nem Abitur am 07.09.1952 bei den Kapu­zi­nern in Lau­fen ein und erhielt den Ordens­na­men Ben­no. Sei­ne noch leben­de Schwes­ter, Sr. Hed­wi­gis, lebt heu­te noch bei den Kreuz­schwes­tern in Altötting.

Ben­no leg­te am 08. Sep­tem­ber 1951 die ein­fa­che Pro­fess ab und band sich durch die ewi­ge Pro­fess für immer am 08.09.1954 an die Brü­der­ge­mein­schaft der Kapu­zi­ner. Die Pries­ter­wei­he erhielt er am 20. Juni 1956 in Eich­stätt durch Bischof Joseph Mar­tin Schröffer.

Haupt­säch­lich zwi­schen Alt­öt­ting und Rosen­heim soll­te sich sein wei­te­res Leben bewe­gen. Im Jah­re 1957 kam er zunächst als Wei­he­pa­ter in das Klos­ter St. Kon­rad Alt­öt­ting, wo er ab 1962 auch als Vize­di­rek­tor des III. Ordens fun­gier­te. Sei­ne nächs­te Sta­ti­on führ­te ihn 1967 als Guar­di­an für drei Jah­re nach Eich­stätt. Im Jah­re 1970 kehr­te er als Guar­di­an nach St. Kon­rad in Alt­öt­ting zurück.

In die­se Zeit fiel auch eine Fahrt in die USA, als dort 1977 die neue mit­tel­ame­ri­ka­ni­sche Pro­vinz St. Kon­rad gegrün­det wur­de. Er über­brach­te zusam­men mit P. Mar­tin Geißl­rei­ter eine Kon­rad­re­li­quie und nahm an den Fei­er­lich­kei­ten der Pro­vin­zer­rich­tung teil.

In Alt­öt­ting blieb er, bis er wie­der­um 1982 als Guar­di­an nach Rosen­heim ver­setzt wur­de. Nach Alt­öt­ting St. Kon­rad kehr­te er 1989 zurück. Er ver­sah jetzt das Amt des Vika­ren und Öko­no­men, wur­de dort 1995 erneut Guar­di­an und zusätz­lich 2. Prä­ses des Sera­phi­schen Lie­bes­wer­kes. Bereit­wil­lig nahm er auch 2002 die Ver­set­zung nach Rosen­heim an, wo ihm erneut die Lei­tung des Klos­ters und das Amt des Spi­ri­tu­als der dor­ti­gen Kla­ris­sen-Kapu­zi­ne­rin­nen über­tra­gen wur­den. Sein seel­sorg­li­ches Wir­ken in und um Rosen­heim mach­ten ihn bald im gan­zen Umkreis bekannt.

Im Jah­re 2015 wur­de er erneut in das Klos­ter St. Kon­rad, Alt­öt­ting, ver­setzt, um dort sei­nen Lebens­abend ver­brin­gen zu kön­nen. Mehr und mehr auf Pfle­ge ange­wie­sen – die geis­ti­gen und kör­per­li­chen Kräf­te lie­ßen nach – kam er so im Mai 2018 nach Nym­phen­burg, um dort lie­be­vol­le und fach­ge­rech­te Pfle­ge zu erhal­ten. Schnell gewöhn­te er sich hier ein und ward von allen ins Herz geschlos­sen. Ein Sturz am 15. Novem­ber 2024, der zwar glimpf­lich ohne schwer­wie­gen­de erkenn­ba­re Schä­den ver­lief, raub­te ihm aber zuse­hends die Lebens­kräf­te und so ent­schlief er fried­voll und ruhig am Abend des 25. Novem­ber hier in Nymphenburg.

Ben­no war die meis­te Zeit sei­nes Lebens mit dem Amt des Guar­di­ans oder Vikars betraut. Das war ihm in Fleisch und Blut über­ge­gan­gen. Sein lie­bens­wür­di­ger und fried­vol­ler Cha­rak­ter im Umgang mit den Men­schen, mit einem Sinn für das Schö­ne und für eine geschmack­vol­le Gestal­tung, schenk­ten ihm die Eig­nung für die­se Diens­te. An schö­ner Gestal­tung war ihm immer gele­gen. Dies kam z.B. zum Aus­druck, als er im Klos­ter Eich­stätt einen Anbau ver­an­lass­te, der fort­an Ben­no-Bau genannt wur­de. In St. Kon­rad ließ er, inspi­riert durch eine Fahrt an die Ursprungs­stät­ten der Kapu­zi­ner in Came­ri­no, nach dor­ti­gem Vor­bild Hän­ge­leuch­ten durch einen Kunst­schmied, Fuß­bo­den­zie­gel­plat­ten und eine Holz­de­cke – genau wie in Came­ri­no – errichten.

Das brü­der­li­che Mit­ein­an­der und der brü­der­li­che Aus­tausch waren ihm immer wich­tig. Bis in sei­ne letz­ten Tage hin­ein war er inter­es­siert an dem, was in der Pro­vinz vor­ging, er woll­te immer die Pro­vinz­nach­rich­ten erhal­ten, die er akri­bisch stu­dier­te. Auch in Nym­phen­burg las er viel und war an neu­en Büchern inter­es­siert, die er sich auch ger­ne besor­gen ließ. Zu den Brü­der­aben­den kam er exakt vor­be­rei­tet mit Stich­wor­ten und Fra­gen, die ihn umtrie­ben und er woll­te stets genau wis­sen, wie die ande­ren über die­ses oder jenes Pro­blem dach­ten. Mit regem Inter­es­se nahm er wahr, was in der Pro­vinz und im Haus vor sich ging und war in allem dar­auf bedacht, dass sein äuße­res Erschei­nungs­bild für alle stim­mig war. Aber nicht nur auf das Äuße­re ach­te­te er, son­dern eben­so wich­tig waren ihm auch eine inne­re spi­ri­tu­el­le und geis­ti­ge Bil­dung und der Aus­tausch dar­über. Sein gesel­li­ger und lie­bens­wür­di­ger zuvor­kom­men­der Cha­rak­ter mach­te es allen leicht, ihn in das Herz zu schlie­ßen. Nach einem lan­gen und erfüll­ten Leben, in dem er für die Men­schen um ihn her­um stets dienst­be­reit da war, durf­te er nun sein Leben in die Hän­de sei­nes Schöp­fers zurückgeben.

Am Mon­tag, den 02.12.2024, fei­er­ten die Kapu­zi­ner in St. Kon­rad Alt­öt­ting das Requi­em für Br. Ben­no. Er ist auf dem Kapu­zi­ner­fried­hof in Alt­öt­ting begraben. 

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