

FOTO: KAPUZINER
Br. Karl Kleiner
1931–2025
Br. Karl Kleiner in Altötting gestorben
Am 19. April 2025 ist Br. Karl Kleiner in Altötting gestorben. Der 1931 in Denkendorf geborene Ordensmann war 64 Jahre Priester und wurde 94 Jahre alt.
Karl Kleiner wurde am 16. Juli 1931 in Denkendorf im Landkreis Eichstätt als zweites Kind der Eheleute Ludwig und Anna geboren. Er wurde auf den Namen Eduard Ludwig getauft. Er wuchs zusammen mit seinen drei Geschwistern auf. Der Krieg überschattete das Leben der Familie: der Vater war im Krieg und in Gefangenschaft.
Eduard war Ministrant. Früh zeichnete sich ab, dass er Priester werden wollte. Der Heimatpfarrer hat ihn und andere junge Männer in ihrer Berufung gefördert. Ab September 1947 besuchte Eduard die Spätberufenenschule der Kapuziner in Dillingen. 1954 machte er am dortigen Gymnasium das Abitur.
Am 21. August 1954 wurde er in Laufen ins Noviziat aufgenommen und eingekleidet. Seither trug er den Ordensnamen Karl (Borromäus). Ein Jahr später legte er die zeitliche Profess ab. Von 1955 bis 1960 studierte er Philosophie und Theologie in Eichstätt. Dort band er sich 1958 in der Ewigen Profess an den Orden. Am 29. Juni 1960 wurde er in Eichstätt durch Erzbischof Josef Schröffer zum Priester geweiht.
Viel in seinem Leben drehte sich um Medien. Mit seinen gut verständlichen Texten erreichte und bereicherte er viele Menschen und gewann deren Unterstützung für den Orden. Daneben war er 50 Jahre lang Pilgerbegleiter zu großen Wallfahrtsorten. Seine Texte hat er überwiegend mit eigenen Fotos ergänzt.
Als Kapuziner führte ihn der Weg an verschiedene Orte. Das erste Jahr als Priester verbrachte er in Eichstätt, ein weiteres in Altötting St. Konrad. Von September 1962 bis 1964 war er als Vizedirektor des III. Ordens im Kloster Rosenheim. Die nächsten sechs Jahre versah der den Dienst als Seminardirektor und Katechet in Würzburg. Seit 1970 war er der Provinzbeauftragte für Öffentlichkeitsarbeit. Zugleich wurde er als Mitglied der bischöflichen Kommission für Film und Medien in Bonn ernannt. Er war bis 1988 dem Konvent in Aschaffenburg zugeordnet und ging von dort aus seiner Tätigkeit nach.
Ein Jahr lang war er Exerzitienleiter im Franziskushaus Altötting, ehe er ab September 1989 für vier Jahre Stadtpfarrer in München St. Joseph wurde. 1993 wechselte er nach München St. Anton. Ab 1995 war er dort der Hausobere für die Brüder. Am Provinzkapitel 1998 wurde er zum Provinzrat gewählt.
Ab September 1999 bis 2023 übernahm er die Aufgabe des Vizepostulators in der Causa Viktrizius Weiß. Er nutzte seine Möglichkeiten mittels Publikationen, den Heiligsprechungs-Prozess zu fördern. Er redigierte dreimal im Jahr den „Freundesbrief“, in dem er das Beispiel des Kapuziners und Gebetserhörungen vorstellte.
Ab September 2004 lebte er im Kloster Rosenheim, wo er den Dienst des Vikars versah und die genannten Aufgaben fortsetzte. Mit der Auflösung des Klosters kam er 2017 als Wallfahrtsseelsorger nach Altötting St. Magdalena. Als dieses Kloster im September 2021 aufgegeben wurde, zog er noch einmal um, diesmal nach St. Konrad. Im Sommer 2010 konnte er das goldene Priesterjubiläum in seinem Geburtsort Denkendorf feiern. Damals wurde er durch Bürgermeister Jürgen Hanke zum Ehrenbürger ernannt.
Bis ins hohe Alter konnte er seiner Arbeit nachgehen und Kontakte pflegen. In St. Konrad feierte er täglich die Eucharistie in der Sterbezelle des heiligen Bruder Konrad, bis ins Jahr 2023. Zunehmende gesundheitliche Probleme schränkten seine Kontakte nach außen immer mehr ein. Aufgrund der Schwerhörigkeit konnte man sich nur schwer verständigen. Nach einem längeren Krankenhausaufenthalt kam er Ende Dezember 2024 ins Pflegeheim St. Grignion in Altötting. Dort verstarb Br. Karl Kleiner am Karsamstag, 19. April 2025. Er wurde 94 Jahre alt, war 69 Jahre Kapuziner und 64 Jahre Priester. Er ist in Altötting begraben.