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FOTO: Kapuziner/Lemrich

BR. NORBERT SCHLENKER

1954–2024

30. Sep­tem­ber 2024

Br. Norbert Schlenker gestorben

Uner­war­tet ist Br. Nor­bert Schlen­ker wäh­rend einer Pil­ger­fahrt nach Assi­si in Peru­gia ver­stor­ben. Die Kapu­zi­ner trau­ern um einen Mit­bru­der, der mit gan­zem Her­zen Ordens­mann und Seel­sor­ger war.

Gebo­ren am 21.09.1954 in Karls­ru­he als ein­zi­ges Kind von Her­mann und Hed­wig Schlen­ker erhielt Nor­bert sei­ne reli­giö­se Sozia­li­sie­rung in der benach­bar­ten Kapu­zi­ner­pfar­rei St. Fran­zis­kus. Hier war er Minis­trant, Jugend­lei­ter und Aus­hilfs­sa­kristan und lern­te den Orden ken­nen. So war es fast ein natür­li­cher Über­gang, als er nach dem Abitur um die Auf­nah­me bei den Kapu­zi­nern bat und 1973 in Münster/Westfalen ein­ge­klei­det wur­de. In sei­nen Noti­zen hat er sei­ne ers­te Assi­si-Fahrt wäh­rend des Novi­zia­tes ver­merkt. Die Hei­mat des hei­li­gen Fran­zis­kus blieb einer sei­ner Sehn­suchtsor­te, zu dem er bis zu sei­nem Tod immer wie­der zurück­kehr­te, oft als Orga­ni­sa­tor und Lei­ter von Pil­ger­fahr­ten, ger­ne aber auch als Ler­nen­der und Betender.

Wer ihn kann­te, wuss­te, dass er ein flei­ßi­ger und ziel­stre­bi­ger Arbei­ter war. So schloss er erfolg­reich sein Theo­lo­gie­stu­di­um ab und wur­de 1979 zum Dia­kon und ein Jahr spä­ter zum Pries­ter geweiht. Damit begann sein Dienst als Seel­sor­ger. Schon früh ver­trau­te man ihm Lei­tungs­auf­ga­ben an, sowohl inner­halb der Gemein­schaft als auch in der Pfar­rei bezie­hungs­wei­se in der Wallfahrt.

Geprägt wur­de Br. Nor­bert durch sei­ne ers­te Stel­le in Offen­burg. 18 Jah­re ver­brach­te er dort und erleb­te ein neu­es Pas­tor­al­mo­dell, das er aktiv mit­ge­stal­te­te. Schon in den 80er-Jah­ren hat­ten die Kapu­zi­ner begon­nen, die Pfar­rei­en St. Fide­lis und die der vier angren­zen­den Gotts­wald­ge­mein­den zu einer Ein­heit zusam­men­zu­füh­ren und die Gemein­de­mit­glie­der mit ihren viel­fäl­ti­gen Bega­bun­gen in die Gemein­de­ar­beit gestal­tend ein­zu­be­zie­hen. Mit sei­nem Orga­ni­sa­ti­ons­ta­lent und der Fähig­keit zu moti­vie­ren, war Br. Nor­bert hier am rech­ten Ort.

Als er 1998 nach Zell a. H. zog, führ­te er den Ansatz am neu­en Ort wei­ter. Im Team arbei­te­te er kurz in Die­burg und Deggin­gen und dann in Frank­furt Lieb­frau­en. Das City-Klos­ter war eine wei­te­re Her­aus­for­de­rung, der er sich sie­ben Jah­re stell­te, bevor er nach Alt­öt­ting als stell­ver­tre­ten­der Wall­fahrts­lei­ter (Kus­tos) wech­sel­te. Auch an Deutsch­lands größ­tem Wall­fahrts­ort war er als Orga­ni­sa­tor und Inspi­ra­tor der viel­fäl­ti­gen Akti­vi­tä­ten gefragt. Zunächst als Guar­di­an von St. Mag­da­le­na und spä­ter von St. Kon­rad gestal­te­te er mit den Brü­dern die Redu­zie­rung der Kapu­zi­ner­prä­senz auf ein Klos­ter. In sei­ne Zeit in Alt­öt­ting fiel die Reno­vie­rung der St. Anna Basi­li­ka und der Bruder-Konrad-Kirche.

Am 27.08.2016 erlitt er einen ers­ten Herz­in­farkt, von dem er sich zwar erhol­te, der aber doch sei­ne Nach­wir­kun­gen hat­te. Trotz­dem blieb Br. Nor­bert immer bereit für den Dienst an den Brü­dern. Ins­ge­samt sechs Jah­re gehör­te er dem Pro­vinz­rat an. Nach einer ers­ten län­ge­ren Zeit in Offen­burg blieb er beweg­lich und lies sich auf die Nöte der Gesamt­pro­vinz ein. Obwohl selbst Bade­ner, wech­sel­te er bereit­wil­lig aus dem Schwarz­wald in die unru­hi­ge City­la­ge von Frank­furt, in das baye­ri­sche Alt­öt­ting und zuletzt nach Wer­ne a. d. Lip­pe. Dort über­nahm er nach einer sechs­mo­na­ti­gen Erho­lungs­zeit am 20. März 2022 die Lei­tung des „Senio­ren­klos­ters“. Die Brü­der dort pro­fi­tier­ten von sei­ner Haus­sor­ge. Gemein­sam mit ihnen und dem Freun­des­kreis des Klos­ters sorg­te er dafür, dass das Klos­ter ein leben­di­ger Ort blieb. Schnell war Br. Nor­bert Schlen­ker in Wer­ne ange­kom­men, ver­netzt und beliebt.

Mit Freu­de berei­te­te er für die „Wer­ner“ eine Wall­fahrt zu sei­nem Sehn­suchts­ort Assi­si vor. Für ihn per­sön­lich soll­te es auch eine Ein­stim­mung auf sein gol­de­nes Ordens­ju­bi­lä­um am  5. Okto­ber 2024 sein. Die Ein­la­dun­gen waren bereits verschickt.

Im Pil­ger­haus der Kapu­zi­ner in Assi­si fei­er­te Br. Nor­bert am Abend sei­nen 70. Geburts­tag, als er einen zwei­ten, schwe­ren Herz­in­farkt erlitt. Es kam zum Herz­still­stand, die Ret­tungs­kräf­te muss­ten ihn reani­mie­ren, aber er kam nicht mehr zu Bewusst­sein, obwohl er im Kran­ken­haus in Peru­gia bes­tens ver­sorgt wur­de. Die Pil­ge­rin­nen und Pil­ger beglei­te­ten ihn lie­be­voll. Br. Gis­bert Schüt­te spen­de­te dem Schwer­kran­ken die Kran­ken­sal­bung. Br. Harald Weber lös­te die Pil­ger­grup­pe am Tag vor der Rück­rei­se nach Deutsch­land bei der Betreu­ung ab.

Am 27. Sep­tem­ber ver­starb Br. Nor­bert um die Mit­tags­zeit im Kran­ken­haus. Nahe an dem Ort, der sein Leben inspi­riert und geprägt hat­te. In den letz­ten bewuss­ten Momen­ten sei­nes Lebens hat­te er der Glau­bens­er­fah­rung des hei­li­gen  Fran­zis­kus nach­ge­spürt und durf­te sich im Kreis guter Men­schen am Geschenk sei­nes Lebens freuen.

Das Auf­er­ste­hungs­amt für Br. Nor­bert fei­er­ten die Kapu­zi­ner am Don­ners­tag, den 10. Okto­ber 2024, in der Pfarr­kir­che St. Chris­to­pho­rus in Wer­ne. Br. Nor­bert ist auf der Grab­stät­te der Kapu­zi­ner auf dem Städ­ti­schen Fried­hof in Wer­ne begraben. 

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