

FOTO: KAPUZINER/KIÊN HÓNG LÉ
BR. Rigobert Buchschachner
1930–2025
Br. Rigobert Buchschachner gestorben
Am 6. Februar 2025 ist in Altötting der Kapuziner Br. Rigobert Buchschacher gestorben. Seit 1956 war Br. Rigobert Kapuziner, über 66 Jahre war der Ordensmann als Priester tätig.
Josef Buchschachner wurde am 16. November 1930 in Haiden bei Laufen geboren. Bereits am folgenden Tag wurde er auf den Namen Josef getauft. Er wuchs behütet mit seinen beiden jüngeren Schwestern auf dem elterlichen Anwesen auf. Der Vater bewirtschaftete eine kleine Landwirtschaft.
Die schulische Laufbahn begann für Josef an der Volkshauptschule in Laufen. Er wechselte ins Kapuzinerseminar nach Burghausen und besuchte die Oberschule (August 1943 bis Ostern 1947), dann das Gymnasium von Ostern 1947 bis August 1950. Dann wechselte er zur Oberrealschule Erding, wo er im Juli 1952 mit dem Abitur abschloss. Nach seinem Entschluss, Kapuziner zu werden, wurde er am 7. September 1952 in Laufen eingekleidet. Seither trug er den Ordensnamen Rigobert. Sein Noviziat endete am 8. September 1953 in Laufen mit der zeitlichen Profess. Die philosophischen und theologischen Studien absolvierte er von 1953 bis 1959 in Eichstätt.
Am 9. September 1956 in Eichstätt band er sich in der ewigen Profess für immer an den Orden. Ende Mai 1957 legte er das theologische Abschlussexamen (Synodale) erfolgreich ab. Im gleichen Jahr wurde er zum Diakon geweiht. Am 29. Juni 1958 wurde Rigobert im Dom zu Eichstätt von Bischof Joseph Schröffer durch Handauflegung zum Priester geweiht.
Seine Stationen nach Eichstätt waren zunächst Altötting St. Magdalena. Im August 1960 trat er als Hilfspräfekt im Kapuzinerseminar in Dillingen an, zudem begleitete er den OFS (damals Dritter Orden). Ab dem Schuljahr 1964 war er Seminarpräfekt. Von 1965 bis 1967 lebte er in Wemding, wo er als Guardian und als sogenannter Regionalkommissär des OFS seine Aufgabe hatte. Bis August 1970 war er als Guardian und Drittordensdirektor in Burghausen.
Ab Schuljahresbeginn 1970 wechselte er als Seminardirektor nach Regensburg. Ab September 1972 brauchte man ihn als Seminardirektor und Vikar in Dillingen. Anschließend kam er ab August 1979 nach Eichstätt, ins Studienhaus der Bayerischen Kapuzinerprovinz. Er leitete den Konvent bis 1986 als Guardian, dann hatte er drei Jahre lang die Aufgabe des Vikars und Ökonoms. In diese Zeit fiel der Neubau des Eichstätter Klosters (1986–88). Für ein Jahr kam er nach Wemding, um als Guardian und Postulatsleiter zur Verfügung zu stehen, bis das Kloster 1990 aufgegeben wurde.
Sein Weg führte ihn nach Laufen: ab November 1990 war er Postulatsleiter, ab Februar 1991 auch noch Vikar des Konventes. Im Oktober 1992 kehrte er nach Eichstätt zurück und war dort wieder Guardian. Im Februar 1994 wurde er per Dekret zum 4. Definitor bis zum Ende der Amtszeit (September 1995) berufen. Zu seinen Aufgaben gehörte auch die Assistenz des OFS Eichstätt und Dillingen. Von Januar 1997 bis Dezember 2000 gehörte er dem Diözesanpastoralrat des Bistums Eichstätt an.
Im November 2001 wechselte er nach Altötting und übernahm den Dienst des Vikars. Er erlebte die Generalsanierung des Klosters St. Magdalena mit und brachte seine Erfahrung ein. Ab dem 1. Dezember 2003 war der Wohnort der Kapuziner in Altötting St. Magdalena. Im Oktober 2004 wurde Br. Rigobert noch einmal als Guardian nach Eichstätt gesandt. Als er 2009 von dort 78-jährig Abschied nahm, meinte er: „Meine Erinnerungen an Eichstätt werden nicht so schnell verblassen.“ Seit Mai 2009 war sein Lebens- und Wirkungsort das Bruder-Konrad-Kloster in Altötting. Dort brachte der Kapuziner sich als Wallfahrtsseelsorger ein.
Br. Rigobert war überwiegend in Konventen, die mit Ausbildung zu tun hatten, tätig. Damit verbunden war Unterricht, der die Kenntnis der Ordensgeschichte und Spiritualität voraussetzt. Themen wie Berufung, Sinnhaftigkeit, geistliche Begleitung, Bibelgespräche u.a. mehr waren ihm erkennbar wichtig.
Häufig war ihm die Leitung und Verwaltung von Konventen anvertraut. Er trug Sorge für die Gemeinschaft und die Bedürfnisse der Brüder. Dies tat er fürsorglich und umsichtig. Als Mitbruder war er liebenswert und humorvoll. Br. Rigobert konnte zuhören, überlegte sich seine Worte und sagte seine Meinung. Er war ein zufriedener, positiver Mensch.
Br. Rigobert war seiner Heimat und seinen Verwandten zeitlebens verbunden. Seinen Urlaub verbrachte er meist zuhause. Er schätze die Verbundenheit der Menschen in Laufen mit dem Kapuzinerkloster. Solange es seine Gesundheit zuließ, assistierte er dort dem OFS. Als Seelsorger lagen ihm Beichtgespräche am Herzen. Er setzte sich dafür ein, dass in Eichstätt und später auch Altötting zweckmäßige Beichtzimmer mit einem gesprächsfördernden Umfeld eingerichtet wurden. Der Kapuziner war immer gern bereit für den Beichtdienst.
Ein nächtlicher Sturz am 1. Oktober 2021 brachte eine deutliche Zäsur für ihn. Nach der notwendigen Operation im Krankenhaus siedelte er ins Sankt Grignionheim in Altötting um. Dort fühlte er sich wohl, konnte bei der täglichen Messe konzelebrieren. Dank großer Disziplin war er mit dem Rollator lange Zeit gut mobil. Seither gab es gesundheitlich Höhen und Tiefen. Br. Rigobert starb am Abend des 6. Februar im St. Grignion Seniorenheim in Altötting.