

FOTO: FRANZISKA-WERKSTATT
Franziska-Werkstatt: Erste Schritte in die Arbeitswelt
Die Franziska-Werkstatt des Franziskustreffs in Frankfurt am Main ist offiziell eröffnet worden. Die Werkstatt, in der Kerzen hergestellt werden, bietet Menschen ohne Wohnung erste Möglichkeiten auf ihrem Weg in den Arbeitsmarkt.
Die Franziska-Werkstatt ist am 11. April offiziell eröffnet worden. Den feierlichen Auftakt gestalteten Br. Michael Wies, Kapuziner in Frankfurt und ehrenamtlicher Geschäftsführer der Franziska-Werkstatt, sowie Br. Paulus Terwitte, Kapuziner und Vorstand der Franziskustreff-Stiftung. Für die Stadt sprach Stadträtin Anette Rinn das Grußwort im Namen des Magistrats und der Wirtschaftsförderung.
Mit kreativen Angeboten bis hin zu einer Beschäftigung mit einem Arbeitsvertrag: Die Franziska-Werkstatt gGmbH richtet sich an Menschen, die zu regulären Arbeits- und Beschäftigungsmöglichkeiten keinen Zugang haben. Schritt für Schritt werden Teilnehmerinnen und Teilnehmer zurück ins Berufsleben begleitet, wobei sie durch eine Sozialberatung in der Werkstatt unterstützt werden. In der Werkstatt werden Kerzen hergestellt.
Das Stufenmodell wurde von Birgitta Spiller Barbaric entwickelt. Die Diplom-Pädagogin hat bereits viele Jahre Menschen ohne Obdach in der Sozialberatung des Franziskustreffs beraten. Sie weiß: Struktur und Selbstwirksamkeit sind der erste Schritt aus der Obdachlosigkeit. Auch ohne die üblichen Voraussetzungen (wie etwa eine Meldeadresse) können in der Franziska-Werkstatt Grundkompetenzen erprobt und berufliche Fähigkeiten (wieder-) entdeckt und weiterentwickelt werden.
Seit Januar 2025 hat die Franziska-Werkstatt geöffnet. Das neueste Hilfsangebot der Franziskustreff-Stiftung für Menschen ohne Obdach befindet sich im Schärfengäßchen nahe der Liebfrauenkirche der Kapuziner. Das Sortiment des Ladens umfasst die hier in Handarbeit gezogenen Kerzen und wird künftig um hochwertige, nachhaltige Produkte erweitert.
„Wir wollen obdachlosen Menschen nicht nur eine Notversorgung, sondern eine echte Zukunftsperspektive ermöglichen“, sagt Br. Michael Wies, Leiter des Franziskustreffs und ehrenamtlicher Geschäftsführer der Franziska-Werkstatt.
Hinter der Franziska-Werkstatt steht die Franziskustreff-Stiftung. Mit dem Frühstückstreff einschließlich Sozialberatung bietet sie einen verlässlichen Zufluchtsort für Menschen ohne Obdach direkt neben dem Kloster der Kapuziner. Doch die Vision reicht weiter: Neben der Sicherung der Grundbedürfnisse nach Nahrung und sozialen Kontakten sollen auch Wohnen, Gesundheit und Arbeit gefördert werden. Vor wenigen Wochen wurde etwa eine Praxis für Wohnsitzlose eröffnet (mehr Infos dazu hier).
Benannt ist die Werkstatt nach Franziska Schervier, Tochter eines Aachener Fabrikanten. 1845 gründete sie dort die Ordensgemeinschaft der Armen-Schwestern vom heiligen Franziskus. Die soziale Pionierin entsandte 1875 – vor 150 Jahren – Schwestern nach Frankfurt am Main. Die Franziska-Werkstatt finanziert sich mithilfe von Spenden und den Erlösen aus dem Verkauf im Ladenbereich.