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FOTO: KAPUZINER/CHRISTINE PLÖSSER

18. Dezem­ber 2024

Kapuziner-FAQ: Was ist das heilige Jahr?

In unse­ren FAQ beant­wor­ten wir Fra­gen rund um Orden und Kir­che. Heu­te geht es um das „hei­li­ge Jahr“: Was ist das hei­li­ge Jahr und was bedeu­tet das für jeden Christen?

Was ist das hei­li­ge Jahr?

Alle 25 Jah­re fin­det in der katho­li­schen Kir­che ein soge­nann­tes „hei­li­ges Jahr“ statt. Es geht um die Erneue­rung des Glau­bens und um die Ver­tie­fung der Bezie­hung zu Gott. Die­ses Jubel­jahr wird seit 1300 began­gen, im 25-Jah­res-Rhyth­mus seit 1474. Das nächs­te hei­li­ge Jahr beginnt mit der Öff­nung der Hei­li­gen Pfor­te im Peters­dom am 24. Dezem­ber 2024.

Die Rede­wen­dung „alle Jubel­jah­re“ stammt auch daher, denn der Begriff des Jubel­jahrs und auch das Wort Jubi­lä­um kom­men aus dem Hebräi­schen. Ent­stan­den ist die­se Tra­di­ti­on aus dem bibli­schen Erlass­jahr, das alle 50 Jah­re (nach 49 Jah­ren, also sie­ben Mal die hei­li­ge Zahl Sie­ben) einen Schul­den­er­lass und Besitz­aus­gleich der Israe­li­ten vorsah.

Unab­hän­gig von die­sem 25-Jah­res-Rhyth­mus wur­de auch immer wie­der ein außer­or­dent­li­ches hei­li­ges Jahr aus­ge­ru­fen, etwa im Jahr 2015/2016, das als „hei­li­ges Jahr der Barm­her­zig­keit“ gefei­ert wurde.

Grund­pfei­ler eines hei­li­gen Jah­res sind die Wall­fahrt nach Rom sowie das Durch­schrei­ten der hei­li­gen Pfor­ten. Ein wei­te­res wich­ti­ges Merk­mal ist die Mög­lich­keit, einen Ablass zu erlangen.

Was ist die „hei­li­ge Pforte“?

Als hei­li­ge Pfor­te wird der Ein­gang einer Kir­che bezeich­net, die nur zu den hei­li­gen Jah­ren geöff­net wird. Die­se wer­den fei­er­lich zu Beginn des Jubel­jah­res geöff­net und am Abschluss geschlos­sen. In vier der soge­nann­ten Papst­ba­si­li­ken in Rom exis­tie­ren die hei­li­gen Pfor­ten: in der Late­ran­ba­si­li­ka, im Peters­dom, in der Basi­li­ka San­ta Maria Mag­gio­re und in der Basi­li­ka San Pao­lo fuo­ri le Mura.

Was bedeu­tet der Ablass im Zusam­men­hang mit dem hei­li­gen Jahr? 

Ein Ablass ist nicht die Ver­ge­bung der Sün­den. Die geschieht in der Beich­te durch Reue, Schuld­be­kennt­nis, Los­spre­chung und Buße. Der Ablass ist so etwas wie eine Amnes­tie der Stra­fe. Die Kir­che erkennt den guten Wil­len des Gläu­bi­gen an – aus­ge­drückt in der Wall­fahrt nach Rom (oder ande­ren vom Papst vor­ge­ge­be­nen Buß­übun­gen), der Beich­te und Umkehr sowie dem Gebet in Mei­nung des hei­li­gen Vaters – und spricht eine Amnes­tie aus. Das Gebet „in Mei­nung des hei­li­gen Vaters“ bedeu­tet, dass man für den Papst in des­sen Anlie­gen betet. Es ist sozu­sa­gen eine Unter­stüt­zung des hei­li­gen Vaters in sei­nem Dienst durch das soli­da­ri­sche Gebet. Meist betet man ein „Vater­un­ser“, ein „Gegrü­ßet seist Du Maria“ und emp­fängt die hei­li­ge Kommunion. 

Übri­gens: Weil frü­her die Wall­fahrt nach Rom, Jeru­sa­lem oder Sant­ia­go de Com­postel­la lang­wie­rig, teu­er und lebens­ge­fähr­lich war, hat Franz von Assi­si den soge­nann­ten Por­tiunku­la-Ablass erwirkt. Die­sen kann man am 2. August in jeder Kir­che der fran­zis­ka­ni­schen Fami­lie (und heu­te in jeder Pfarr­kir­che) gewinnen.

Wie lau­tet das Mot­to 2025?

Das Leit­wort des Hei­li­gen Jah­res 2025 ist „Pil­ger der Hoffnung“.

Was bedeu­tet das Jahr für Chris­tin­nen und Christen? 

Hei­li­ge Jah­re sind ein Auf­ruf zur Umkehr und zur Erneue­rung im Glau­ben. Pil­ger­fahr­ten machen den Glau­ben auf beson­de­re Wei­se spür­bar. Man könn­te also sagen, dass das hei­li­ge Jahr ist eine Art welt­wei­te katho­li­sche Akti­on und Mög­lich­keit ist, den Glau­ben zu erneuern.

Was bedeu­tet die­ses Jahr für die Kapuziner? 

Die Ordens­leu­te sind gebe­ten, am Welt­tag des geweih­ten Lebens (das ist immer der 2. Febru­ar) ein pro­phe­ti­sches Zeug­nis zu geben. Das geschieht etwa durch Initia­ti­ven, Aktio­nen und Beschlüs­se, die alle anspre­chen und die nicht nur geweih­te Per­so­nen ein­be­zie­hen. Es geht dar­um, über den eige­nen Tel­ler­rand zu schau­en und sich denen zuzu­wen­den, die Hoff­nung und Ver­söh­nung suchen.

Die Kapu­zi­ner wol­len sich an die­sem Tag in viel­fäl­ti­ger Wei­se in ihren Kon­ven­ten und Kir­chen mit dem The­ma aus­ein­an­der­set­zen. Der ein oder ande­re fran­zis­ka­ni­sche Ordens­mann wird sicher auch allein oder in einer Grup­pe nach Rom pil­gern. Ohne­hin ist 2025 für uns ein beson­de­res Jahr, denn in die­sem Jahr fei­ern wir auch das 800-Jahr-Jubi­lä­um des Son­nen­ge­sangs unse­res Ordens­grün­ders Franz von Assisi.

Die Fra­gen beant­wor­te­ten Br. Hel­mut Rakow­ski und Tobi­as Rau­ser. In der Rei­he Kapu­zi­ner-FAQ sind bereit meh­re­re Arti­kel erschie­nen, etwa zum Stun­den­ge­bet oder zur Vita Mix­ta. Einen Über­blick über alle Bei­trä­ge fin­den Sie hier

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