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FOTO: ROS­WI­THA DORFNER

BR. Thomas Schied

pre­dig­te zum Kon­rad-Fest 2025 in Alt­öt­ting zum The­ma „Pil­ger der Hoffnung“

30. April 2025

Pilger der Hoffnung: Christen als Hoffnungs-Stifter

Das Mot­to des hei­li­gen Jah­res lau­tet „Pil­ger der Hoff­nung“. Doch was heißt das kon­kret? Br. Tho­mas Schied schaut in sei­nem Impuls auf den hei­li­gen Br. Kon­rad von Parzham. 

Pil­ger der Hoff­nung. Unter die­sem Mot­to steht das Hei­li­ge Jahr 2025. Pil­ger der Hoff­nung, die­ses Mot­to hat uns Papst Fran­zis­kus mit­ge­ge­ben. Ob er wohl wuss­te, dass die Pil­ger­fahrt des irdi­schen Lebens bald endet? Die Äuße­run­gen in den letz­ten Mona­ten wei­sen dar­auf hin, dass er vor­be­rei­tet war auf das eigent­li­che Ziel die­ser Lebens-Pil­ger­rei­se, näm­lich auf die Heim­kehr in das Haus des Vaters.

Pil­ger der Hoff­nung. Wenn uns Papst Fran­zis­kus die­ses Mot­to mit­ge­ge­ben hat in das Hei­li­ge Jahr, dann des­halb, weil wir als Chris­tin­nen und Chris­ten alle dazu beru­fen sind, Pil­ger der Hoff­nung zu wer­den – in einer Welt mit vie­len Fra­gen und Sor­gen, wo so vie­les unklar gewor­den ist und durch­ein­an­der scheint. Wir sind Pil­ger der Hoff­nung. Das brin­gen wir zum Aus­druck, wenn wir wall­fah­ren: etwa zum Hei­li­gen Bru­der Kon­rad in Altötting.

Aber was soll das hei­ßen? Was mei­nen wir damit, wenn wir sagen „unse­re Hoff­nung“? Wir hof­fen ja nicht auf irgend etwas – in dem Sin­ne, wie wir manch­mal so daher sagen: „Hof­fent­lich gibt es mor­gen gutes Wet­ter.“ Nein, wenn wir Chris­ten von Hoff­nung spre­chen, dann geht das tie­fer. Im Zen­trum der christ­li­chen Hoff­nung steht die Auf­er­ste­hung Jesu und damit auch unse­re Auf­er­ste­hung. Von der Auf­er­ste­hung her bekommt unser Leben letzt­lich sei­nen Sinn.

Als am Oster­mon­tag in Rom der Tod des Hei­li­gen Vaters bekannt­ge­ge­ben wur­de, sag­te Kuri­en­kar­di­nal Kevin Farell: „Heu­te Mor­gen ist Fran­zis­kus ist in das Haus des Vaters zurück­ge­kehrt.“ Mich hat die­se For­mu­lie­rung sehr berührt. Sie gilt ja nicht nur für den Hei­li­gen Vater. Sie gilt ja im Grun­de auch für jeden und jede von uns. Das Ziel unse­res Lebens, Gegen­stand unse­rer Hoff­nung ist das ewi­ge Leben in der Gegen­wart Got­tes. Wir leben dar­auf hin, dass er uns auf­nimmt, dass wir in sei­ner lie­ben­den Umar­mung sein dür­fen – und zwar für immer. Und in die­sem Sin­ne sind wir alle „Pil­ger der Hoffnung“.

Die­ses Mot­to lässt sich ganz beson­ders gut auch auf das Leben von Bru­der Kon­rad anwen­den. Er war zu sei­ner Zeit ein ganz kon­kre­tes Bei­spiel der geleb­ten christ­li­chen Hoff­nung. Bru­der Kon­rad strahl­te etwas aus, das den Men­schen Hoff­nung gab. Anders kann es gar nicht gewe­sen sein, sonst wären sie nicht alle zu ihm gekom­men: die Pil­ger, die Wall­fah­rer, die Armen und Rand­stän­di­gen aus der Regi­on, die Kin­der aus der Stadt. Sie alle sind anders von Bru­der Kon­rad weg­ge­gan­gen, als sie her­ge­kom­men sind. Der ein­fa­che Kapu­zi­ner-Bru­der wur­de in sei­ner klei­nen Pfor­ten­stu­be zu einem Sym­bol der Hoff­nung. Bis heute.

In sei­nem Buch „Kon­rad von Par­zham. Men­schen­freund und Got­tes­mann“ stellt der Schwei­zer Schrift­stel­ler und Kapu­zi­ner Niklaus Kus­ter eine Fra­ge an Bru­der Kon­rad: „Wie kommt es eigent­lich, dass du als ein­fa­cher Pfört­ner von der katho­li­schen Kir­che hei­lig­ge­spro­chen wur­dest? Du hast nichts gebaut, kein Buch geschrie­ben und dich durch nichts ande­res ver­ewigt, was noch heu­te hand­fest greif­bar wäre.“ Kon­kre­ter for­mu­liert: Wie kann uns die­ser ein­fa­che Klos­ter­bru­der zum Vor­bild wer­den auf unse­rer Pil­ger­rei­se des Lebens? Was hat uns der Hei­li­ge Bru­der Kon­rad heu­te zu sagen, der ja selbst zu Leb­zei­ten wenig unter­wegs war außer­halb des Klos­ters. Sei­ne Haupt-Wall­fahrt war der täg­li­che Gang zur Hei­li­gen Mes­se früh­mor­gens in der Gnadenkapelle.

Ein Schlüs­sel sind viel­leicht die Brie­fe, die Bru­der Kon­rad an sei­ne alt wer­den­den Geschwis­ter in Par­zham geschrie­ben hat. Hier spricht er die Hoff­nung aus, die ihn erfüllt. Er schreibt „dass wir ein­mal im Him­mel zusam­men­kom­men“ und an ande­rer Stel­le wünscht er sich so sehr, „dass die Men­schen in die­ser Welt auf den Him­mel zuge­hen“. So ein­fach er das for­mu­liert – so wich­tig ist die­se Bot­schaft für unse­re Zeit. 

Franz von Assi­si, der Ordens­grün­der der Min­de­ren Brü­der, hat sei­ne Brü­der in der Ordens­re­gel als „Pil­ger und Gäs­te auf Erden“ bezeich­net. Davon geprägt leb­te Bru­der Kon­rad selig in der geschaf­fe­nen Welt und war zugleich ganz aus­ge­rich­tet auf eine ewi­ge Hei­mat. An sei­ner Pfor­te wur­de der Hei­li­ge Bru­der Kon­rad nicht nur zu einem „Hoff­nungs­trä­ger“ son­dern vor allen zu einem „Hoff­nungs-Stif­ter.“

Und auch das ist etwas, das für uns alle gilt. Noch im Dezem­ber hat Papst Fran­zis­kus bei einer Audi­enz dafür gewor­ben. Er sag­te zu den Pil­gern: „Der Christ kann sich nicht damit begnü­gen, Hoff­nung zu haben; er muss auch Hoff­nung aus­strah­len und ein Sämann der Hoff­nung sein. Denn die Hoff­nung ist das schöns­te Geschenk der Kirche.“

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