
FOTO: Franziskustreff/Noi Crew
Sport- und Fitnessangebot des Franziskustreffs: ReBeCa bewegt!
Zum Angebot des Begegnungscafés des Franziskustreffs in Frankfurt mit Ausflügen oder Vorträgen ist die Bewegung hinzugekommen. So heißt es mittlerweile regelmäßig: „Fit mit ReBeCa!“
Was als Sport- und Fitnessangebot für die Gäste des Franziskustreffs eher unregelmäßig begann, ist mittlerweile monatlicher Publikumsliebling. Es geht um das sportliche Angebot im Rahmen von „ReBeCa“, was für „Reden Begegnen Café“ steht. Auf den Wunsch der Gäste nach gemeinsamen Aktivitäten und Raum für Begegnung nach der Isolation in der Corona-Zeit reagierte das Hauswirtschaftsteam vor drei Jahren mit regelmäßigen Angeboten. Dazu lädt das Team die Gäste mittwochnachmittags in den Franziskustreff ein. Jedes Mal steht ein anderes Thema auf der Agenda.
An den sportlichen Nachmittagen dieser Reihe werden obdachlose und arme Menschen selbst für ihr Wohlbefinden aktiv. Denn, obwohl die meisten den ganzen Tag auf der Straße unterwegs sind, führt das nicht automatisch zu gesunder Bewegung. Ganz im Gegenteil. Das Leben ohne ein eigenes Zuhause strapaziert die Gesundheit. Die Nachfrage nach behutsamem Gesundheits- und Fitnesstraining ist also groß unter den Gästen des Franziskustreffs.
Auf so einen Erfolg hatten der stellvertretende Hauswirtschaftsleiter Dariush Rahimi und die Sozialarbeiterin Andrea Knechtel nicht zu hoffen gewagt. Beide sind selbst gern und viel in Bewegung: „Diese Begeisterung wollen wir einfach weitergeben und die oft angeschlagene Gesundheit der Gäste sportlich stärken“, sagt Dariush Rahimi. Der sportliche Antrieb und ihr Sinn für die Bedürfnisse der Franziskustreff-Gäste brachte die Idee. Bald fragte der Aushang im Frühstücksraum: „Wollen Sie fit bleiben? – Fit mit ReBeCa“ Anfangs nahmen immer dieselben Gäste teil. Darunter ein achtzig Jahre alter Mann. „Natürlich ziehen wir hier kein beinhartes Programm durch. Sondern Freude an der Bewegung, Geselligkeit und Spaß stehen im Mittelpunkt. Alle Übungen stimmen wir behutsam ab auf die körperlichen Grenzen der Gäste“, erläutert Andrea Knechtel das Konzept. Es gibt erst einmal ein Warm-up, das alle Körperzonen aktiviert. Danach steigen die Teilnehmenden in die Übungen ein, die das Duo vormacht. „Es wird viel gelacht. Und es gibt auch liebevolle Neckereien untereinander. Nach dem Motto: ‚Du hast auch schon einmal eine bessere Figur gemacht‘.“
Man merkt, wieviel Vertrauen untereinander in diesem Raum ist. Vertrauen, das oft schon seinen Ursprung im gemeinsamen Frühstücken im Franziskustreff hat. Viele teilen ein ähnliches Schicksal, niemand muss sich erklären“, so Andrea Knechtel, die schon viele Jahre in der Obdachlosenhilfe tätig ist.
Sobald die Sportlerinnen und Sportler den Gemeindesaal im Liebfrauenkloster betreten, erinnern „Vorturnerin und Vorturner“ stets daran, sich körperlich nicht zu übernehmen und fragen, ob auf Schmerzen Rücksicht zu nehmen ist. Rahimi und Knechtel wundern sich oft, wo die Gäste die körperliche Kraft überhaupt hernehmen. Nach dem Training sorgen liebevolle Kleinigkeiten dafür, die Energietanks wieder aufzuladen. Es gibt Fruchtsäfte und Wasser. Obst, Fitness- und Kraftriegel liegen gratis parat. All dies ist möglich, weil die Wohltäterinnen und Wohltäter des Franziskustreffs mit ihren Spenden auch die Tür zu diesem Extraangebot geöffnet haben.
