

FOTO: KAPUZINER/LEMRICH
Bruder Alexander Schröter
Wie hast Du Deine Berufung gefunden?
Ich bin überzeugt, dass Gott möchte, dass wir glücklich sind. Dass wir von Gott dazu berufen sind, glücklich und frei zu sein. So gesehen ist die eigene Berufung nie abgeschlossen. Es ist ein Weg mit Gott und hin zu Gott. Ein wichtiger Schritt waren bei mir Exerzitien. In ihnen habe ich erfahren, dass Gott wirklich ein „lebendiger Gott“ ist. Den ich bitten und dem ich Fragen stellen kann und von dem ich konkrete Antworten bekomme. Dieser „lebendige Gott“ fasziniert mich bis heute. Dabei habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich, je mehr ich Gott kennenlerne, um so glücklicher und frei werde und das Leben immer mehr Geschmack bekommt. Heute kann ich mir deswegen ein Leben ohne Gott gar nicht mehr vorstellen. Es wäre für mich grau und trist.
Warum Kapuziner?
Irgendwann ist bei mir die Entscheidung gefallen, dass ich mein Leben zusammen mit Gott leben möchte und nicht einfach nur allein auf mich gestellt versuchen möchte, das eigene Leben zu meistern. Auch merkte ich, dass ich dies in Form eines Ordensleben tun möchte. Deswegen habe ich mir verschiedene Orden angeschaut. Bei den Kapuzinern hatte ich das Gefühl, dass es der richtige „Platz“ für mich ist. Diese Entscheidung habe ich nie bereut..
Franz von Assisi?
Franziskus fasziniert und beeindruckt mich. Er hat sich Gott wirklich vorbehaltlos gegeben. Und ich glaube aus seiner Hingabe ist ein Leben mit einer sehr intensiven Gottesbeziehung entstanden, die seinem Leben eine ganz neue Qualität gegeben hat.
Was machst Du im Orden?
Momentan bin ich „Junior“ bei den Kapuzinern. Das bedeutet, dass ich noch in der ordensinternen Ausbildung bin. Es ist eine Zeit der Vertiefung von theologischem Wissen, der eigenen Spiritualität und Gottesbeziehung, sowie der Übernahme von Aufgaben im Orden und außerhalb der Gemeinschaft.
Was möchtest Du verändern in der Welt, in der Du lebst?
Sicher gibt es Vieles, das in der Welt schiefläuft. Aber was mich trägt, ist nicht der Antrieb, große Dinge zu bewegen und zu verändern, sondern mehr die Sehnsucht nach Gott und der Wunsch, dass unsere Beziehung immer enger und tragender wird. Und ich glaube, dass sich daraus dann alles Weitere ergibt. Auch alles Engagement für eine gerechtere und menschenwürdigere Welt.