

FOTO: KAPUZINER/LEMRICH
Bruder Christian Albert
Wie hast Du Deine Berufung gefunden?
Als es nach meiner Ausbildung in der Bank darum ging, richtig in den Beruf einzusteigen, habe ich mich gefragt, ob dieser Lebensentwurf wirklich der richtige für mich ist. Also habe ich mich auf die Suche gemacht. Ich hatte gute Begleiter und Begleiterinnen, die mir geholfen haben, meinen Weg zu finden und eine Entscheidung zu treffen. In dieser Zeit war ich dann auch zum ersten Mal in einem Kapuzinerkloster zu Besuch.
Warum Kapuziner?
Schon bei meiner ersten Begegnung mit den Brüdern habe ich gespürt, dass das passt. Aber ich konnte das damals gar nicht richtig einordnen und brauchte erstmal wieder etwas Abstand. Danach war ich dann immer wieder bei den Brüdern als Gast im Kloster und fühlte mich in der Gemeinschaft mehr und mehr zu Hause. Mich hat begeistert, wie diese Männer, alles ganz unterschiedliche Charaktere, versuchen, gemeinsam das Evangelium zu leben. Mit allen Stärken und Schwächen.
Franz von Assisi?
Einer der größten Heiligen. Und dass, obwohl sein Leben anfangs gar nicht so heilig war. Vorbild, den Fußspuren Jesus’ zu folgen. Meister des Gebetes.
Was machst Du im Orden?
Zunächst absolvierte ich eine neue Berufsausbildung in einem Restaurant. Dann habe ich fünf Jahre lang als Koch in der Klosterküche im Kloster zum Mitleben für die Gemeinschaft und unsere Gäste gesorgt. Jetzt lebe ich als Missionar in Albanien. In Fushë-Arrëz unterstütze ich Bruder Andreas. Zusammen mit Brüdern aus Italien und Albanien wollen wir mithelfen, die im Kommunismus zerstörte Kirche in Albanien wieder aufzubauen.
Was möchtest Du verändern in der Welt, in der Du lebst?
Ich lebe noch gar nicht so lange in Albanien. Vieles ist für mich neu und fremd. Hier lerne ich unsere Welt von einer neuen Seite kennen. Zum einen möchte ich die Menschen mit der frohen Botschaft von Jesus Christus in Berührung bringen. Zum anderen versuche ich Ideen zu entwickeln, um gemeinsam mit den Menschen etwas gegen die große Armut im ärmsten Land Europas zu tun, um so neue Lebensperspektiven für sie zu schaffen.