

FOTO: KAPUZINER/LEMRICH
Bruder Julian Pfeiffer
Wie hast Du Deine Berufung gefunden?
Bei einer Hochzeit in meiner Heimatgemeinde hat ein Kapuziner die Liturgie gefeiert. Ich habe ministriert. Danach haben wir in der Sakristei über das Theologiestudium gesprochen. Br. Stefan, der Kapuziner, hat mich beeindruckt. Wie kann einer so leben? Silvester verbrachte ich in Münster. Da hats mich gepackt. Wehmütig bin ich heimgefahren. Der Wunsch kam auf, Kapuziner zu werden.
Warum Kapuziner?
Zu Kapuzinern hatte ich als erstes Kontakt. Mein Gefühl sagte: das passt! So musste ich nicht lange suchen. Das zeigt sich bis heute, wir ticken alle ähnlich: auf Christus fokussiert und auf die Menschen zugehend.
Franz von Assisi?
Folgt Christus nach. Er imitiert ihn nicht. Er beeindruckt mich im Umgang mit seinen Lebenskrisen. Seine Schmerzen, die er am Ende seines Leben hatte, wurden verwandelt. Sie wurden zu seinen Wundmalen und ließen Gott durchscheinen. Auch am Anfang seiner Berufung. Ein Mann, der spürt, da ist mehr im Leben, als dieser Wohlstand, als diese Saufgelage mit Kumpels.
Was machst Du im Orden?
Nach dem Noviziat in Italien war ich in Frankfurt/Main in der Obdachlosenarbeit tätig. Nun bin ich in Münster und studiere Theologie.
Was möchtest Du verändern in der Welt, in der Du lebst?
Veränderungen an anderen herbeizuführen ist Machtausübung. Macht ist nicht im Sinne Franziskus. Ich selbst lasse mich von Gott verändern, um zu entflammen und andere anzustecken.