

FOTO: KAPUZINER/MARIUS JACOBY
Aufbruch und Austausch: Kapuziner beenden Mattenkapitel
Im September fand im Kapuzinerkloster in Münster das Mattenkapitel der Deutschen Kapuzinerprovinz statt. Die Ordensbrüder nutzten die gemeinsame Zeit für den geschwisterlichen Austausch und diskutierten über aktuelle Themen.
Das Mattenkapitel ist eine alte Tradition, die auf die Anfänge des Ordens und Franz von Assisi zurückgeht. Immer zu Pfingsten reisten die Brüder nach Assisi. Da dort nicht genügend Platz war, schliefen sie auf Strohmatten. Bei den Kapuzinern findet das Mattenkapitel alle drei Jahre statt, in diesem Jahr 2021 stand es unter dem Motto: „Der Herr gebe Dir den Frieden.“
„Unser Mattenkapitel ist ein großes Familientreffen, wo wir Kapuziner uns geschwisterlich begegnen und uns fragen, wo wir stehen und was uns bewegt“, sagt Br. Christophorus Goedereis, Provinzial der Deutschen Kapuzinerprovinz. Und so stand in den Tagen im Kapuzinerkloster im westfälischen Münster die brüderliche Begegnung und das gemeinsame Feiern der Liturgie im Mittelpunkt.
Die Ordensleute tauschten sich auch über aktuelle Themen aus, die die Konvente zurzeit bewegen. „Da geht es etwa um den wirtschaftlichen Umbau, der uns wie vielen anderen Gemeinschaften bevorsteht. Oder die Aufgabe, internationaler zu werden“, berichtet Br. Christophorus. In den gemeinsamen Einheiten beschäftigten sich die Ordensleute vor allem mit den Fragen „Warum bin ich Kapuziner?“ und „Was ist mir wichtig für die Zukunft?“. Die Brüder machten deutlich, wie wichtig es ist, in der Gemeinschaft an gemeinsamen Zielen zu arbeiten, das Evangelium authentisch zu verkünden und untereinander achtsam und wertschätzend zu kommunizieren.
Theologe Werner Kleine von der Citykirche Wuppertal hielt zu Beginn des Kapitels einen Impulsvortrag. Sein Plädoyer: „Wenn wir Christus berührbar machen wollen, müssen wir uns berührbar machen.“ Dazu gehöre, glaubwürdig das Evangelium zu leben. Und Antworten auf die konkreten Fragen des Lebens geben zu können – auf Augenhöhe.
Neu in der Runde der Brüder waren erstmals die drei Neuprofessen Br. Julian, Br. Moritz und Br. Alexander. Die drei jungen Ordensleute hatten vor wenigen Tagen in Camerino ihre erste Profess abgelegt. In Münster ergab sich erstmals die Gelegenheit zum weiteren Kennenlernen im großen Kreis – und zu einer gemeinsamen „Nachfeier“ der Profess in der Kapuzinerkirche.