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FOTO: KAPU­ZI­NER

BR. ANSELM VETTORI

1936–2024

26. Febru­ar 2024

Br. Anselm Vettori in Indonesien gestorben

Am 22. Febru­ar 2024 ist der Süd­ti­ro­ler Kapu­zi­ner Anselm Vet­to­ri in Indo­ne­si­en gestor­ben. Der Pries­ter und Mis­sio­nar wirk­te 60 Jah­re lang auf der indo­ne­si­schen Insel Nias. 

Gebo­ren wur­de Anselm Vet­to­ri in Völs am Schlern am 21. Sep­tem­ber 1936. Er stu­dier­te im Semi­nar Salern und trat 1954 in den Kapu­zi­ner­or­den ein. Am 29. Juni 1962 wur­de er in Bri­xen zum Pries­ter geweiht. Schon seit der Kind­heit träum­te er davon, ein­mal als Mis­sio­nar wir­ken zu dür­fen. Im Okto­ber 1964 ging die­ser Traum in Erfül­lung: Als drit­ter Süd­ti­ro­ler Kapu­zi­ner reis­te er per Schiff nach Indo­ne­si­en. Die Insel Nias wur­de sein Wir­kungs­feld. Mit den Volks­spra­chen, dem Cha­rak­ter, den Sit­ten und Gebräu­chen des Nias-Vol­kes war er bald ver­traut. An die 73 Dör­fer hat­te er jah­re­lang zu betreu­en, mit unge­fähr 11.000 Katholiken.

Anselm war ein Mis­sio­nar vom alten Schrot und Korn. Er hielt nicht viel davon, von einer Zen­tra­le aus die Sta­tio­nen zu ver­wal­ten, er woll­te bei den Leu­ten sein. Auch war er war kein Mann gro­ßer Wor­te. Über ein Fahr­zeug ver­füg­te er nicht, alle freu­ten sich, wenn der Mis­sio­nar zu Fuß kam und unter­wegs für alle ein freund­li­ches Wort hat­te. Nie­mand brauch­te vor ihm Angst zu haben, sei­ne klei­ne Gestalt strahl­te Zuver­sicht aus. Auch Anders­gläu­bi­ge respek­tier­ten ihn. Über sei­nen mis­sio­na­ri­schen Eifer staun­ten sogar die Ein­hei­mi­schen, sie nann­ten ihn das „wan­deln­de Wort Gottes“.

Zum Emp­fang in den ein­zel­nen Sta­tio­nen wur­de dem Mis­sio­nar meist ein klei­nes Fest berei­tet. Abends zog er sich in ein Haus der Ein­woh­ner zurück und leg­te sich dort, geschützt durch ein Mos­ki­to­netz, zum Schla­fen auf den Fuß­bo­den. Am nächs­ten Tag fei­er­te Pater Anselm mit den Gläu­bi­gen den Got­tes­dienst, tauf­te Kin­der, hör­te Beich­te, besuch­te Kran­ke, schlich­te­te Feind­schaf­ten und ver­teil­te Medi­ka­men­te. Gro­ße Freu­de hat­te der Mis­sio­nar an der Fer­tig­stel­lung des Pfarr­hau­ses in Keca­mat­an Alasa.

Sei­nem seel­sorg­li­chen Eifer hat­te es Br. Anselm zu ver­dan­ken, dass er bei der Tsu­na­mi-Kata­stro­phe zu Weih­nach­ten 2004 nicht zu Scha­den kam: Er war näm­lich zu Besuch bei einer Pfar­rei im Inne­ren der Insel, wo sich das See­be­ben kaum bemerk­bar mach­te. Erst am nächs­ten Tag kam er zur Küs­te und erkann­te das gan­ze Aus­maß der Kata­stro­phe. 2017 war Br. Anselm Vet­to­ri das letz­te Mal auf Hei­mat­ur­laub. Sei­nen Lebens­abend woll­te er nicht in Süd­ti­rol ver­brin­gen. Indo­ne­si­en war sei­ne neue Hei­mat gewor­den. Am 22. Febru­ar 2024 ver­starb er in Gunungsitoli.

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