FOTO: KAPUZINER/LEMRICH
BR. BRUNO TROENDLE
wurde 1947 geboren und trat 1967 dem Kapuzinerorden bei. 2023 starb er in Werne.
Br. Bruno Tröndle in Werne gestorben
Am 13. September 2023 ist der Kapuziner Br. Bruno Tröndle im Alter von 77 Jahren gestorben. Der Ordensmann wurde auf dem Gräberfeld der Kapuziner auf dem Friedhof in Werne beigesetzt.
Geboren wurde Bruno Tröndle im südbadischen Bad Säckingen als Sohn der Hausfrau Hannelore Tröndle. Der Vater war ein aus Hanoi stammender französischer Soldat. Von 1953 bis 1960 besuchte Bruno die Volksschule in Laufenburg und hatte von dort aus bereits Kontakte zu den Kapuzinern in Bad Säckingen. So kam er 1960 in das Fideliskolleg der Kapuziner in Zell a.H. und absolvierte dort die drei ersten Gymnasialjahre. Danach besuchte er die Hotelfachschule in Villingen-Schwenningen und machte die Ausbildung zum Kellner und Koch.
Im September 1966 kam er nach Stühlingen ins Postulat zur Vorbereitung auf die Aufnahme in den Kapuzinerorden. Das daran sich anschließende einjährige Noviziat beendete er mit der Einfachen Profess und wurde dann nach Münster in das Studienkloster versetzt, wo er Dienste als Koch, Sakristan und Pförtner zugewiesen bekam. Während seiner Junioratszeit machte er auch eine theologisch-pastorale Ausbildung und nahm am Missio-Kurs und am pastoralen Seminar in Münster teil, das er mit einem Diplom abschloss.
Seine Feierliche Profess durfte Br. Bruno in der Pfarrkirche Hl. Kreuz in Bad Säckingen im Januar 1972 ablegen, die den Kapuzinern seines Heimatklosters anvertraut war. Danach wechselte er mit der Aufgabe des Pförtners für drei Jahre in unser Provinzialatskloster Koblenz-Ehrenbreitstein. 1975 kehrte er wieder nach Münster zurück, um für fünf Jahre die Küche zu übernehmen. Damit hatte er Verantwortung für das leibliche Wohl einer großen Anzahl von Mitbrüdern und Gästen im größten Kloster unserer Provinz.
In diesen Jahren konnte er seine Kontakte zum Stadttheater in Münster und damit zu zahlreichen Schauspielern und Künstlern, die er schon bei seinem ersten Aufenthalt in Münster begonnen hatte, weiter ausbauen. Diese waren dann auch im Kloster willkommene Gäste, die interessierten Mitbrüdern so mache Theaterbesuche ermöglichten. Auf seine Initiative hin konnten mit ihnen in der Münsteraner Kapuzinerkirche auch manche Gottesdienste musikalisch gestaltet werden. Auch fanden im Kloster Lesungen und andere kreativ-künstlerische Darbietungen statt.
1980 kann Br. Bruno wieder für zwei Jahre nach Koblenz-Ehrenbreitstein als Pförtner, auch um die italienische Sprache zu lernen, da er für einen Einsatz in unserer Generalkurie in Rom vorgesehen war. Sein beiden Romaufenthalte 1982 bis 1989 und 1994 bis 1998 waren unterbrochen durch fünf Jahre Pfortendienst in unserem Citykloster Liebfrauen in Frankfurt am Main, wo er sich auch wieder wie in Münster in der Künstlerseelsorge engagierte.
Als Pförtner in der Generalkurie in Rom hatte Br. Bruno natürlich zahlreiche Kontakte zu Mitbrüdern, Ordensoberen und auch Bischöfen aus der ganzen Welt, besonders auch aus den Missionsländern, die dort immer wieder zu Besuch waren, um mit der Generalleitung des Ordens die verschiedensten Fragen zu besprechen. Als freundlicher Pförtner wurde er geradezu weltweit bekannt und bei Generalkapiteln und anderen Tagungen brachte er seine erlernte Fähigkeit als Kellner im Speisesaal und bei der abendlichen Rekreation exzellent ein. Auch knüpfte er Kontakte zum Vatikan und konnte manchen Freunden und Bekannten Eintrittskarten für päpstliche Audienzen oder Glückwunschschreiben des Heiligen Vaters vermitteln. Heute noch spricht man in der Generalkurie von „fra Bruno“, dem liebenswürdigen Pförtner aus „Germania“.
1998 kam Br. Bruno wieder nach Deutschland in unser Kloster nach Münster zurück, um auch hier wieder die Aufgabe des Pförtners zu übernehmen. Ebenso setzte er seine ihm liebgewordenen Kontakte zu Künstlern und Schauspielern fort. Nach der Jahrtausendwende war er nochmals einige Zeit in Frankfurt Liebfrauen, kam aber auch bald wieder nach Münster zurück. Nach seinen gesundheitlichen Möglichkeiten übernahm er noch zeitenweise den Pfortendienst. Die letzten Jahre wurde er auf der klostereigenen Pflegestation betreut.
Bedingt durch die Auflösung dieser hausinternen Pflegestation kam Br. Bruno im Juli 2022 nach Werne in die stationäre Pflege in die „Wohn- und Pflegegemeinschaften St. Katharina“. Hier lebte er eher zurückgezogen und nahm an den Gottesdiensten teil. Hin und wieder konnte er auch im Werner Kapuzinerkloster zum Mittagessen zu Gast sein
In Trauer, aber vor allem auch in Dankbarkeit und in der Hoffnung auf das neue Leben in Gottes ewiger Herrlichkeit nehmen die Kapuziner von ihrem Mitbruder Br. Bruno Abschied und empfehlen ihn dem Gebet aller, die ihn kannten, ihm nahestanden und ihn schätzten.
Die Eucharistie für Br. Bruno Tröndle feierten die Kapuziner am Dienstag, den 19. September 2023 um 10:00 Uhr in der Kapuzinerkirche in Werne. Anschließend wurde Br. Bruno auf dem Gräberfeld der Kapuziner auf dem Friedhof in Werne beigesetzt.