

FOTO: KAPUZINER/LEMRICH
BR. EPHREM RAPP
1936–2023
Br. Ephrem Rapp in Werne gestorben
Der Kapuziner Ephrem Rapp ist am 27. Oktober 2023 in Werne verstorben. Der Ordensmann war lange Jahre Teil der Provinzleitung und in der Missionsarbeit des Ordens engagiert.
Geboren wurde Arthur Rapp am 28. Mai 1936 im rheinhessischen Gernsheim als Sohn des Schuhmachermeisters Heinrich Rapp und seiner Ehefrau Gertrud, geborene Pulko. Die Taufe empfing er am 5. Juni 1936, am Fest des Missionars und Apostels der Deutschen, des Hl. Bonifatius, in der dortigen Pfarrkirche St. Maria Magdalena, mit der er sich zeitlebens verbunden wusste.
Nach dem Besuch der Volks- und Gewerbeschule mache er eine Ausbildung als Dreher, arbeitete dann aber als Küster und Pfarrhelfer in seiner heimatlichen Pfarrgemeinde. In Gernsheim lernte er auch die Kapuziner kennen, die zu dieser Zeit von ihrem kleinen Kloster aus die Wallfahrtskirche Maria Einsiedel betreuten. Durch diesen Kontakt wuchs in ihm der Wunsch und Entschluss, selbst Kapuziner zu werden.
So kam er im August 1957 nach Stühlingen ins Postulat zur Vorbereitung auf die Aufnahme in den Kapuzinerorden. Zu Beginn des einjährigen Noviziates erhielt er das Ordenskleid des Hl. Franziskus und den Ordensnamen „Bruder Ephrem“. Am 16. Februar 1959 legte er in Stühlingen die Einfache Profess und drei Jahre später in Münster die Feierliche Profess ab.
Gleich nach der Einfachen Profess wurde er in unser Studienkloster Münster versetzt und war dort an der Pforte und Schneiderei eingesetzt. 1967 wechselte er in das Provinzialatskloster nach Koblenz-Ehrenbreitstein. Dort war ihm die Aufgabe des Sakristans anvertraut. Gleichzeitig war er Assistent des Missionsprokurators und damit begann sein jahrzehntelanges Engagement für die Mission.
1970 kehrte Br. Ephrem nach Münster zurück und übernahm die Leitung der neuerbauten Missionsprokur neben dem Kapuzinerkloster. Seine Aufgabe war der Kontakt zu den Missionaren der deutschen und südtiroler Kapuziner, sowie zu den Franziskanerinnen aus Reute/Bad Waldsee, die damals auf Sumatra und Nias in Indonesien im Bistum Sibolga wirkten. Er betreute die verschiedensten Missionsprojekte im pastoralen und sozialen Bereich in finanzieller und organisatorischer Hinsicht, soweit das aus Deutschland möglich war. Es war ihm aber auch immer wichtig, dass im Sinne der Inkulturation einheimische Kräfte zum Zuge kamen. Er hielt Kontakt zu den zahlreichen Spendern, bei denen er sich immer persönlich schriftlich bedankte. Im Zuge der Öffentlichkeitsarbeit kamen Missionssonntage, Missionsausstellungen und Missionsbazare hinzu, sowie Publikationen in Jahresberichten und im Missionsmagazin „Kontinente“.
Neuaufbrüche, die Br. Ephrem begleitete und unterstützte, waren ab 1975 die Missionseinsätze der Kapuzinerinnen aus Senden im Bistum Sibolga, dann ab 1985 die missionarische Präsenz der deutschen Kapuziner im Bistum Oaxaca in der Mixteca Alta in Mexiko und seit 2007 in Albanien. Br. Ephrem betreute die Missionare auf ihren Heimaturlauben und besuchte selbst regelmäßig alle diese Missionsgebiete, um sich zu informieren und um Kontakte zu halten und neue zu knüpfen. Bischöfe und Ordensobere aus den Missionsgebieten begleitete er bei Besuchen bei den deutschen Missionshilfswerken und hin und wieder auch nach Rom zur Generalleitung des Ordens und in den Vatikan. Auch hatte er guten Kontakt zu vielen anderen Missionsprokuren.
Im Kloster Münster, in dem er über fünfzig Jahre lebte, gehörte er zu den Brüdern, die sich in den Konzilsjahren dafür einsetzten, dass den nicht geweihten Brüdern nicht nur eine zweitrangige Stellung zukam. So wurde ihm als erstem Laienbruder das Amt des Vikars, des stellvertretenden Hausoberen, anvertraut, das er lange Jahre innehatte. 1970 wurde er zum ersten Mal als Definitor in die Provinzleitung gewählt, der er elf Triennien angehörte, sechs Jahre 1995 bis 2001 als Provinzvikar der damaligen Rheinisch-Westfälischen Kapuzinerprovinz.
2013 endete seine verantwortliche Leitungsaufgabe in der Münsteraner Missionsprokur. Nur kurze Zeit war er im Kloster Reute, um dort im Mutterhaus der Franziskanerinnen die Zusammenarbeit zwischen diesen und den Kapuzinern zu unterstützen. Nach einem weiteren kurzen Zwischenaufenthalt im Kloster Werne kehrte er gesundheitlich angeschlagen nach Münster zurück und musste dort bald auf die Pflegestation umziehen. Nach Auflösung der Pflegestation im Kloster Münster lebte seit dem 27. April 2022 im Pflegeheim St. Katharina in Werne.
Die Brüder Kapuziner sind dankbar für seinen brüderlichen Dienst in der Kapuzinerprovinz und sein großes Engagement für die Mission. In Dankbarkeit und in der Hoffnung auf das neue Leben in Gottes ewiger Herrlichkeit nehmen die Kapuziner von ihrem Br. Ephrem Abschied und empfehlen ihn dem Gebet aller, die ihn kannten, ihm nahestanden und ihn schätzten.
Laden Sie hier den Totenbrief von Br. Ephrem herunter. Der Kapuziner wurde auf dem Klosterfriedhof in Münster beerdigt.