BR. JINU GEORGE
verbringt ein Auslandssemester in Kapstadt. Impressionen aus Namibia, von einem Gottesdienst und vom Campus der Uni.
Br. Jinu: Studium der sozialen Arbeit in Südafrika
Seit vier Monaten lebt Br. Jinu George in Südafrika. Der junge Kapuziner verbringt ein Studiensemester im Rahmen seines Studiengangs „Transnationale soziale Arbeit“ an der Uni in Kapstadt.
Das Studium „Transnationale soziale Arbeit“ von Br. Jinu George sieht ein Praxis- und Studiensemester im Ausland vor, um die interkulturelle Kompetenz zu schulen und soziale Probleme anderer Länder besser zu verstehen. Von seinen Professoren wurde der Kapuziner für ein Vollstipendium an der „University of Western Cape“ ausgewählt.
„Für mich ist das eine einzigartige Chance, einen spannenden Teil des afrikanischen Kontinents kennenzulernen und mehr über die sozialen und politischen Verhältnisse sowie die Situation der Kirche und des Glaubens hier in Südafrika zu erfahren“, sagt Br. Jinu.
In den ersten Monaten konnte der Ordensmann in Kapstadt und Umgebung viele positive Erfahrungen sammeln. „Die Menschen hier sind sehr offen, und sie öffnen sich schnell für andere Menschen“, sagt Br. Jinu. Das Programm an der Uni ist vielseitig und fordernd. „Das ist deutlich mehr als ich es aus Frankfurt gewohnt bin“, lacht der gebürtige Inder.
Br. Jinu lebt in einer Studentenunterkunft auf dem Campus. Ein Vorteil, da die Anreise zu Vorlesungen und Seminaren kurz ist. Ganz ungefährlich ist das Leben vor Ort jedoch nicht. „In meinem Viertel kommt es fast wöchentlich zu Vorfällen, meist werden Studierende mit einem Messer oder einer anderen Waffe bedroht und um Geld und Handy gebracht. Auch prägen Stromausfälle das Leben: Ohne Wifi, ohne Herd, ohne Laptop: Alles steht immer wieder still“, berichtet Br. Jinu. Und auch das eigenstrukturierte Leben ohne Zeitplan eines Klosters ist eine neue Erfahrung für den jungen Kapuziner und Priester.
Zu den südafrikanischen Kapuzinern steht er in Kontakt. „Die Brüder aus den vier Häusern in und um Kapstadt treffen sich einmal im Monat“, erzählt er. In den Osterferien konnte Br. Jinu die Brüder in der Mission in Namibia, die zur Provinz Kerala gehören, besuchen. Auch Kapstadt und die Sehenswürdigkeiten der Großstadt erkundet der Ordensmann in seiner freien Zeit.
„Ich habe eine intensive und bereichernde Zeit hier“, sagt Br. Jinu. Im Sommer geht es für den Kapuziner zurück nach Liebfrauen in Frankfurt am Main, wo er seit einigen Jahren lebt.