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Jubiläum in 2023: 30 Jahre Kapuziner in Albanien
Drei deutsche Kapuziner leben in den Bergen Nord-Albaniens. Der verantwortliche Bruder des Gesamtordens für die Mission, Br. Mariosvaldo Florentino, besuchte die Kapuziner im Land. Lesen Sie seinen Bericht auf kapuziner.de.
Im Jahr 1993, kurz nach dem Sturz des kommunistischen Regimes, kamen die Kapuziner nach Albanien. Zurzeit gibt es drei Gemeinschaften mit je drei Brüdern im Land. Sie gehören drei Nationen an: zwei stammen aus Albanien, drei aus Deutschland und vier aus Italien. Die Albaner und Italiener bilden eine Delegation der Provinz Bari in Italien, die drei deutschen Kapuziner in den Bergen Nord-Albaniens gehören zur Deutschen Kapuzinerprovinz.
Die kommunistische Diktatur von 1945 bis 1990 ging brutal gegen Christinnen und Christen vor. Das bescherte dem Land eine neue Generation von Märtyrern, die sich zu den vielen anderen Märtyrern der vergangenen Jahrhunderte gesellten. Die Zeichen dieser Märtyrer sind überall im Land in den Kirchen zu sehen – ebenso wie die heilige Mutter Teresa von Kalkutta, die berühmteste Tochter dieses Landes.
Das Land mit seinen 2,5 Millionen Einwohnern erlebt derzeit eine starke Abwanderung ins Ausland. In den letzten zehn Jahren sind fast eine Million Menschen – vor allem junge Leute – ausgewandert. Viele andere wollen so schnell wie möglich einen Weg finden, das Land zu verlassen. Diese Umstände erschweren die Arbeit der Brüder vor Ort erheblich: diejenigen, die heute noch mitarbeiten, leben morgen womöglich schon nicht mehr im Land.
Die Kapuzinerbrüder leben die Mission aus ihren Werten heraus: Brüderlichkeit, Mindersein, Gebet und apostolisches Leben. Die intensive und kreative pastorale Arbeit wird in einer sehr brüderlichen Weise durchgeführt, an der alle beteiligt sind. Die Brüder haben keine Angestellten und verrichten die einfachen Dienste des Hauses selbst. Sie leben einen Rhythmus von Gebet und Meditation, der dem kapuzinischen Leben entspricht.
Darüber hinaus berücksichtigen sie die einheimische Sprache und die regionalen Bräuche in ihrem Dienst an den Armen und an der Ortskirche. In beiden Diözesen, in denen die Kapuziner tätig sind, sind die Brüder unter anderem für die religiöse und katechetische Kinder- und Jugendarbeit verantwortlich. Auch die Zusammenarbeit mit anderen Kongregationen und Initiativen in der Region bringt wertvolle Synergien.
Wir bitten den Herrn, diese lebendige Präsenz in Albanien, die in diesem Jahr ihr 30-jähriges Bestehen feiert, weiterhin zu segnen. Mögen die Brüder in diesem heiligen Dienst beharrlich bleiben und neue Berufungen finden!
Br. Mariosvaldo Florentino