

FOTO: KAPUZINER
Junge Menschen entscheiden sich für Leben als Kapuziner
Ausbildung zum Kapuziner: Mitte September sind im Kloster Camerino in Italien sechs Novizen aus Deutschland, Italien und Frankreich eingekleidet worden.
In einer schlichten Feier übergab Novizenmeister Br. Guiseppe Settembri zum Start der einjährigen intensiven Einführung in das Ordensleben den sechs jungen Männern ihr Ordenskleid. Aus der Deutschen Kapuzinerprovinz wurden Br. Alexander Schröter, Br. Moritz Huber und Br. Julian Pfeiffer eingekleidet. Alle drei haben ihr Postulat in Münster absolviert.
Von Seiten der deutschen Kapuziner nahmen der gewählte Provinzial Br. Christophorus Goedereis und Br. Harald Weber als Kontaktperson für die Ausbildung an den Feierlichkeiten teil. Seit 2019 findet die Noviziatsausbildung der Deutschen Kapuzinerprovinz im gemeinsamen Noviziat für Mittelitalien in Camerino statt. „Die gemeinsame Ausbildung der Brüder aus verschiedenen Ländern ist ein sprechendes Zeichen für die zunehmende internationale Zusammenarbeit im Orden, insbesondere in der Ausbildung“, betont Br. Harald. Das Kloster Camerino ist für die Kapuziner ein besonderer Ort: Es ist das erste Kloster des Ordens, von dem aus die Kapuzinerreform Mitte des 16. Jahrhunderts ihren Ursprung nahm.
Einen Tag später band sich am gleichen Ort Br. Michael Masseo Maldacker für drei Jahre an den Orden. Mit der zeitlichen Profess versprechen die Kapuziner nach dem Ende der Noviziatszeit, in Armut, Gehorsam und eheloser Keuschheit zu leben. Im folgenden Juniorat prüfen sie dann, ob sie sich auf Lebenszeit an den Orden binden möchten. Aufgrund der Corona-Beschränkungen und, weil seit dem Erdbeben 2016 in Mittelitalien nur wenige Kirchen zugänglich sind, fand die Profess in der Bischofskirche statt – und nicht in der Kirche des Kapuzinerkonventes. Der Provinzial der deutschen Kapuziner, Br. Christophorus Goedereis, nahm die Profess entgegen.
„Ich höre auf, immer zuerst an mich zu denken und stelle Jesus Christus in den Mittelpunkt meines Lebens“, formuliert Br. Michael das Ziel und die Richtschnur seines Wegs als Kapuziner. „Das Noviziat, so hat es unser Novizenmeister zusammengefasst, ist eine Zeit, in der ich in die Tiefe meines Herzens hinabsteige, um dort das göttliche Leben aufzunehmen“, sagt er. Der Kapuziner kehrt nun nach Deutschland zurück. In einem halbjährigen Post-Noviziat wird der gelernte Journalist in der Wallfahrt in Altötting und in der Obdachlosenspeisung in Frankfurt-Liebfrauen mitarbeiten und die dortigen Klöster kennenlernen.