

FOTO: KAPUZINER/OFMCAP
Kiew
ist eine von sieben Niederlassungen in der Ukraine
Krieg in Europa: „Mit der Ukraine verbunden“
Nach der Invasion Russlands in der Ukraine bieten die Kapuziner vor Ort ihren Landsleuten Zuflucht in ihren Klöstern. 36 Ordensleute leben in sieben Niederlassungen in der Ukraine.
Der Krieg in der Ukraine erschüttert die Welt. Die Kapuziner in Europa und Deutschland zeigen ihre Anteilnahme und wollen Menschen vor Ort unterstützen. „Die Situation in der Ukraine ist unfassbar – und das Ausmaß des Leids wohl noch gar nicht absehbar“, sagt Br. Christophorus Goedereis, Provinzial der Deutschen Kapuzinerprovinz. „Es scheint, dass wir in Europa vor einer geopolitischen Zeitenwende stehen. Wir Brüder der Deutschen Kapuzinerprovinz fühlen uns den Menschen in der Ukraine verbunden.“
In der Ukraine leben 36 Kapuziner, etwa die Hälfte stammen aus der Ukraine und aus Polen, in sieben Niederlassungen. Sie kehrten nach dem Zerfall der Sowjetunion ins Land zurück. „Die Kapuziner in der Ukraine bleiben im Land und haben in ihren Klöstern bereits viele Hilfesuchende aufgenommen“, berichtet Br. Christophorus. Menschen suchen in den Klöstern einen Zufluchtsort und eine Übernachtungsmöglichkeit.
„Wir sind unseren Brüdern in der Ukraine dankbar und wollen ihnen beistehen“, sagt auch der Generalminister der Kapuziner, Br. Roberto Genuin. „Was in diesem Land, das uns so nahe ist, geschieht, ist ein Akt der Gewalt, der niemals hätte geschehen dürfen: Menschen sterben, Einrichtungen werden zerstört, Familien werden obdachlos, die gesamte Bevölkerung ist in Aufruhr und Angst, und im Herzen der Menschen wächst Unsicherheit und Verzweiflung anstelle des Friedens.“ Die Kapuziner im Land wollen den Menschen eine Stütze sein. „Wir werden alles tun, um ihnen zu helfen“, sagt Br. Roberto.
In Deutschland setzen in diesen Tagen viele Menschen ein Zeichen der Solidarität mit den Betroffenen des Krieges. So auch die Kapuziner, beispielsweise in Münster, Frankfurt und München.
In München findet ab sofort jeden Dienstag bis Ostern die „Viertelstunde für den Frieden“ statt. Immer am Dienstag um 19 Uhr treffen sich Bürgerinnen und Bürger am Friedenskreuz in der Vorhalle der Antoniuskirche in der Kapuzinerstraße. Auch in Frankfurt am Main leisten die Brüder vor Ort ihren Beitrag für Frieden und Solidarität. „Wir in Liebfrauen haben am letzten Sonntag für den Frieden in der Ukraine und in der Welt gebetet“, berichtet Br. Bernd Kober, Kirchenrektor in Liebfrauen. „Dieses Anliegen wird uns in den kommenden Tagen immer begleiten: im Gottesdienst, daheim, als formulierte Bitte oder in einer bewussten Zeit des schweigenden Gebetes“, sagt der Kapuziner.