News

FOTO: KAPUZINER/RAUSER

17. April 2024

Mit großem Vertrauen – auch heute noch?

Vor 130 Jah­ren starb der hei­li­ge Bru­der Kon­rad von Par­zham. Was hat uns der Hei­li­ge heu­te noch zu sagen? Ein Impuls von Br. Mari­nus Par­zin­ger aus Altötting.

Wenn wir ein Jubi­lä­um fei­ern, rufen wir uns ein Ereig­nis in Erin­ne­rung, weil es Bedeu­tung hat. Weil es Bedeu­tung haben soll. So ist das auch mit dem hei­li­gen Bru­der Kon­rad, der vor 130 Jah­ren im Anna-Klos­ter in Alt­öt­ting gestor­ben ist. Doch was hat der Hei­li­ge mir heu­te zu sagen?

Es wäre zu wenig, wür­den wir sei­ner nur geden­ken, ihn nur ver­eh­ren. Denn bald nach die­sem Geden­ken wäre alles wie­der beim Alten. Es hät­te sich nichts ver­wan­delt. Hei­li­ge und Hei­lig­tü­mer sind uns gege­ben, damit wir einen Zugang zu Gott und zu einem per­sön­li­chen Glau­ben fin­den. Des­we­gen stel­le ich die Fra­ge ganz kon­kret: Was bewirkt Br. Kon­rad für mei­ne Lebens­ein­stel­lung? Für mei­ne Hal­tung zu Mit­men­schen und zur Welt?

Für mich sind Hei­li­ge weder über­holt noch unzeit­ge­mäß. Für mich sind sie anre­gen­de Vor­bil­der. Ich habe in mei­nem Leben immer wie­der erfah­ren, dass mir Vor­bil­der im Glau­ben hilf­reich sind. Br. Kon­rad, der vor 90 Jah­ren hei­lig­ge­spro­chen wur­de, ist für mich mehr als eine his­to­ri­sche Gestalt der Stadt­ge­schich­te. Mich inter­es­siert sei­ne Hal­tung, aus der er leb­te, mich fas­zi­niert sein Lebens­stil und sei­ne reli­giö­se Überzeugung.

War­um sol­len wir uns nach 130 Jah­ren mit dem Pfor­ten­bru­der beschäf­ti­gen? Wo ist sein Feu­er, das uns wär­men kann? Wo ist die Glut, die in uns neue Kraft entfacht?

Die Fra­gen nach dem Woher und Wohin, nach dem Wofür und Wozu, sind nicht erle­digt. Der Man­gel an Ori­en­tie­rung, das Stre­ben nach Per­fek­ti­on und das oft sinn­lee­re Funk­tio­nie­ren lässt vie­le Zeit­ge­nos­sen frus­triert und trau­rig zurück. Br. Kon­rad hat­te sich für ein Leben im Klos­ter ent­schie­den. Er hat den Bau­ern­hof in Par­zham auf­ge­ge­ben und das ein­fa­che Leben als Kapu­zi­ner gewählt.

Alle zehn Jah­re, zum Kon­rad­ju­bi­lä­um, bringt die Thea­ter­ge­sell­schaft Bad Endorf das Leben des Hei­li­gen auf die Büh­ne. So auch in die­sem Jahr. Der Stoff wur­de über­ar­bei­tet und trägt den Titel: „Mit gro­ßem Ver­trau­en“. Hier will ich anknüp­fen: Ver­trau­en ist eine Hal­tung und Kraft­quel­le, die wir gera­de in die­sen Zei­ten ver­mis­sen und herbeisehnen.

Kon­rads ermu­ti­gen­de Lebens­ein­stel­lung lese ich dar­an ab, dass er als Pil­ger durchs Leben ging. Er war offen für das, was ihm begeg­ne­te, was Gott ihm zufal­len ließ. Er hat­te den Mut, das Gewohn­te zu ver­las­sen und Neu­es zu wagen. Er war ein Suchen­der. Sei­ne Auf­merk­sam­keit war geprägt und geschärft durch die Fro­he Bot­schaft von Jesus Chris­tus. Im Gehen kam Br. Kon­rad zur Ruhe, er konn­te sich sam­meln und sei­ne Gedan­ken ord­nen. Das Beten half ihm dabei. Er ging sei­nen Weg! Die­sen Weg hat er für sich ent­deckt im Blick auf Jesus. Er ging in der Spur Jesu, des­sen Wort „Ich bin der Weg. Nie­mand kommt zum Vater außer durch mich“ ihm ver­traut war. Got­tes- und Nächs­ten­lie­be waren sein Fundament.

Er hat­te Freu­de dar­an, sich auf ande­re, vor allem arme Men­schen ein­zu­las­sen: indem er ihnen zuhör­te, sie ermu­tig­te, ihnen zu essen gab, für sie bete­te. Ego­zen­tri­sche Selbst­be­spie­ge­lung oder Nabel­schau waren für den Pfor­ten­bru­der kei­ne Gefahr. Wer so lebt, ist getra­gen von Ver­trau­en. Dar­in ist der hei­li­ge Kon­rad von Par­zham mir Vorbild.

Pressekontakt

Bei Fra­gen zu die­ser Mel­dung oder zur Auf­nah­me in den Pres­se­ver­tei­ler mel­den Sie sich per Mail oder Tele­fon bei Tobi­as Rau­ser, Lei­ter Pres­­se- und Öffent­lich­keits­ar­beit: Tele­fon: +49 (0)160–99605655 oder

KAPNEWS

Der News­let­ter der Kapuziner
Wol­len Sie über die Kapu­zi­ner und ihr Enga­ge­ment  infor­miert blei­ben? Dann mel­den Sie sich kos­ten­los für unse­re monat­li­chen „KAPNEWSan.
www.kapuziner.org/newsletter

START­SEI­TE
Pressekontakt

Bei Fra­gen zu die­ser Mel­dung oder zur Auf­nah­me in den Pres­se­ver­tei­ler mel­den Sie sich per Mail oder Tele­fon bei Tobi­as Rau­ser, Lei­ter Pres­­se- und Öffent­lich­keits­ar­beit: Tele­fon: +49 (0)160–99605655 oder

KAPNEWS

Der News­let­ter der Kapuziner
Wol­len Sie über die Kapu­zi­ner und ihr Enga­ge­ment  infor­miert blei­ben? Dann mel­den Sie sich kos­ten­los für unse­re monat­li­chen „KAPNEWSan.
www.kapuziner.org/newsletter