

FOTO: KAPUZINER/TOBIAS RAUSER
Neuausrichtung der Zusammenarbeit von Kapuzinern und Franziskanerinnen von Reute
Die Franziskanerinnen von Reute und die Deutsche Kapuzinerprovinz werden ihre Zusammenarbeit in den kommenden Monaten neu ausrichten. Das betrifft vor allem das Kloster zum Mitleben in Stühlingen.
Vieles ist zurzeit in Kirche und Orden in Bewegung, so auch bei den Franziskanerinnen von Reute und den Kapuzinern. Bei den Franziskanerinnen beginnen in diesem Jahr die ersten internen Umstrukturierungen für eine umfassende Sanierung des Mutterhauses sowie der übrigen Gebäude am Klosterberg in Reute/Bad Waldsee. Die Kapuziner halten im Juni 2022 ihr Provinzkapitel ab, auf dem wichtige Entscheidungen für die Zukunft der Ordensprovinz in Deutschland getroffen werden. Hintergrund ist die demografische Entwicklung sowie die finanzielle Situation beider Gemeinschaften, die sich durch Corona noch verschärft hat.
Aus diesem Grund haben sich die Generalleitung der Franziskanerinnen von Reute sowie der Provinzrat der Deutschen Kapuzinerprovinz dazu entschlossen, die Ordenspräsenzen im Kloster zum Mitleben in Stühlingen sowie die kleine Kapuzinerkommunität im Kloster Reute neu auszurichten. Die beiden Franziskanerinnen von Reute, die zurzeit im Kloster Stühlingen arbeiten und leben, werden zum Sommer 2022 Stühlingen verlassen. Auch für die beiden Kapuziner auf dem Klosterberg in Reute bedeuten die anstehenden Sanierungsarbeiten Veränderungen.
Die Angebote des Klosters zum Mitleben laufen weiter. Br. Markus Thüer, der das Kloster zum Mitleben in früheren Jahren schon einmal geleitet hat und zurzeit eine Sabbatzeit in Stühlingen verbringt, wird die Gemeinschaft bis zum Advent 2022 verstärken.
Die Franziskanerinnen von Reute und die Kapuziner der Deutschen Kapuzinerprovinz arbeiten seit vielen Jahrzehnten auf verschiedenen Gebieten erfolgreich zusammen: etwa in der Mission in Indonesien, in der Berufungspastoral sowie in der Erstellung der Magazine kontinente und HORIZONTE.
Das Zusammenleben von Schwestern und Brüdern im Kloster zum Mitleben in Stühlingen sowie die Präsenz einer kleinen Brüdergemeinschaft von Kapuzinern im Kloster Reute gehörten bislang zur Tradition dieses geschwisterlich-franziskanischen Miteinanders. „Wir bedauern sehr, dass wir aufgrund der finanziellen und personellen Situation beider Orden die Kooperation in Stühlingen nicht fortführen können. Dies ist ein schmerzhafter Einschnitt“, sagt Br. Christophorus Goedereis, Provinzial der Deutschen Kapuzinerprovinz. „Wir werden uns gemeinsam auch in Zukunft für franziskanische Werte einsetzen und uns konkret darüber Gedanken machen, wo und wie wir gemeinsame Projekte angehen können.“ „Die lange Zusammenarbeit in Stühlingen von Franziskanerinnen und Kapuzinern war eine echte franziskanische Erfolgsgeschichte, auf die wir mit großer Dankbarkeit zurückblicken“, sagt Sr. Maria-Hanna Löhlein, Generaloberin der Franziskanerinnen von Reute.