

Bild: Kapuziner/Kendziora
Wie hier in Münster nahmen Kapuziner aus allen Konventen an den diesjährigen Online-Exerzitien teil.
Online-Exerzitien der deutschen Kapuziner
Die deutschen Kapuziner haben Anfang März ihre ursprünglich in Altötting geplanten Exerzitien online durchgeführt. Per Zoom nahmen etwa 35 Ordensbrüder an den dreitägigen geistlichen Übungen teil.
Durch die Exerzitien, die mit „einfach leben“ überschrieben waren, führte der Franziskaner Markus Fuhrmann. „Einfach leben, das ist ein ambitioniertes Motto, denn für viele Menschen ist das Leben derzeit ja nicht gerade einfach“, sagt Bruder Markus. Und auch das besondere Format über das Internet war herausfordernd, da die Begegnungen und der Austausch unter den Brüdern nicht die gleiche Intensität wie bei einem Präsenztreffen hatten.
Dennoch gab es auch viele Vorteile, das betont der Franziskaner: So konnten viel mehr Brüder an ganz verschiedenen Orten teilnehmen und bei den Einheiten in Kleingruppen miteinander ins Gespräch kommen. Brüder und Schwestern von Langeoog bis Altötting und von Münster bis León in Spanien. „Für mich war das eine spannende Erfahrung, für einige Tage einen geistlichen Weg mit franziskanischen Schwestern und Brüdern online zu gehen. Örtlich getrennt, und doch im Gebet verbunden“, sagt Bruder Markus. „Und da der eigentliche Exerzitienmeister der Heilige Geist ist, kann man auch bei Online-Exerzitien innehalten, kann Neuausrichtung und Aufbruch geschehen“, fasst er zusammen.
In diesem Jahr widmeten sich die Brüder vor allem den franziskanischen Themen Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung. „Die Unterbrechung, die wir gerade durch die Coronakrise erfahren, lädt uns ein, innezuhalten, neu auszurichten und uns zu fragen: Wo sind wir als Minderbrüder in dieser Zeit vielleicht ganz neu herausgefordert“, sagt Provinzial Christophorus Goedereis.