
FOTO: KAPUZINER/LEMRICH
BR. PAULUS TERWITTE
ist seit 1978 Kapuziner. Er lebt in München St. Anton und ist Ansprechpartner für Einzelne, Gemeinden und Unternehmen, die die Kapuziner und ihre Projekte fördern.
Tagessegen mit Br. Paulus: „Ich lege mein ganzes Herz hinein“
Auf kapuziner.org und vielen anderen Seiten erscheint jeden Tag der „Tagessegen“ mit Br. Paulus Terwitte. Was diese Kurzandacht zum Tagesevangelium ausmacht, sagt der Kapuziner im Interview.
Br. Paulus, was ist der Tagessegen?
Der Tagessegen ist eine Kurzandacht. Ich lese dafür einen Satz aus der Bibel vor, der weltweit von Katholiken an diesem Tag in ihrem Gottesdienst verlesen wird. Dann sage ich, wie mich dieser Satz anspricht und was er für mein Leben bedeutet. Am Ende spreche ich einen Segen.
Wo finde ich den Segen?
Am einfachsten hier auf der Kapuziner-Homepage, aber natürlich auch auf katholisch.de und auf vielen anderen Seiten. Auf Facebook und Instagram kann er auch kommentiert werden.
Was bedeutet Ihnen diese Aufgabe?
Die Bibelstellen sind sehr verschieden. Das fordert mich schon heraus, sie mit dem Leben zu verbinden. Aber das hält ja auch jung (lacht). Gleichzeitig fühle ich mich sehr verbunden mit denen, die kurz und einleuchtend Licht und Trost aus der Bibel suchen.
Ist es schwer, das Tagesevangelium kurz auf den Punkt zu bringen?
Da ich ja schon lange unterwegs bin mit der Bibel, fühle ich mich wie ein Instrument: Die Bibel sind die Saiten, das Leben heute ist der Bogen, und dann spüre ich hin, wie die Glaubenserfahrungen der Bibel im Heute widerklingen.
Wie ist das Feedback der Zuhörerinnen und Zuhörer?
Es melden sich Menschen aus allen Lebens- und Glaubenslagen bei mir. Die einen sagen einfach Danke, andere besprechen ein Anliegen mit mir. Was ich besonders berührend finde, wie viele den Tagessegen in ihrem Bekanntenkreis teilen.
Den Segen digital zu spenden, fühlt sich das komisch an?
Das bin ich schon gewohnt. Ich habe ja lange den Kurzbeitrag „So gesehen“ für Sat1 moderiert. Und eine Talksendung mit dem gleichen Titel. Da bin ich trainiert, sehr persönlich zu sprechen in die Kamera hinein, auch wenn ich erst zeitversetzt bei denen ankommet, die sich zuschalten. Ich lege mein ganzes Herz mit hinein. Und überlasse es dem Heiligen Geist, wie und wo er das Wort Gottes und seinen Segen fruchtbar werden lassen will.