News

FOTO: KAPUZINER/RAUSER

BR. WOLFGANG DREWS

1932–2024

2. April 2024

Br. Wolfgang Drews in Werne gestorben

Der Kapu­zi­ner und Pries­ter Br. Wolf­gang Drews ist in der Nacht zum Kar­frei­tag 2024 gestor­ben. Der belieb­te Ordens­mann leb­te und wirk­te an vie­len Orten der Provinz. 

Wolf­gang Drews wur­de am 14. Juli 1932 in Ober-Erlen­bach, heu­te zu Bad Hom­burg gehö­rend, als Sohn des Maschi­nis­ten Josef Drews und sei­ner Ehe­frau Maria geb. Kunz gebo­ren. Weni­ge Tage danach wur­de er in der dor­ti­gen Pfarr­kir­che St. Mar­tin auf den Namen Kurt Johan­nes getauft.

Nach den Kriegs­jah­ren und dem Besuch der Volks­schu­le und Berufs­schu­le erlern­te er in Frank­furt am Main von 1947 bis 1950 den Beruf des Elek­tro­ma­schi­nen­bau­ers. In die­ser Zeit such­te er nach einem tie­fe­ren Sinn des Lebens. Den Men­schen woll­te er begeg­nen und Gott die­nen. Weil er in Frank­furt die Lieb­frau­en­kir­che und damit die Kapu­zi­ner fand, ging er nach sei­ner Gesel­len­prü­fung sofort nach Bens­heim zu den Kapu­zi­nern auf die Spätberufenenschule.

Nach sei­nem Abitur trat er am 16. Sep­tem­ber 1955 in das Novi­zi­at in Stüh­lin­gen ein und erhielt den Ordens­na­men Wolf­gang. Ein Jahr dar­auf leg­te Br. Wolf­gang dort am 17. Sep­tem­ber sei­ne zeit­li­chen Gelüb­de ab und band sich genau drei Jah­re spä­ter im Klos­ter Müns­ter am 17. Sep­tem­ber 1959 in der Ewi­gen Pro­fess für immer an die Brü­der­ge­mein­schaft der Kapu­zi­ner. In Kre­feld und Müns­ter stu­dier­te er in den Jah­ren 1956 bis 1961 Phi­lo­so­phie und Theo­lo­gie und emp­fing am 26. Juli 1961 in Müns­ter durch Gebet und Hand­auf­le­gung durch Weih­bi­schof Hein­rich Baa­ken die Priesterweihe.

Nach einem Vor­be­rei­tungs­jahr für pas­to­ra­les Arbei­ten in Kre­feld wirk­te Pater Wolf­gang anschlie­ßend dort bis zum Jah­re 1966 als Jugend­seel­sor­ger und über zehn Jah­re in der Volks­mis­si­on und der Beglei­tung der jun­gen Kapu­zi­ner­brü­der. In der Fol­ge­zeit war er im schwä­bi­schen Deggin­gen auf „Ave Maria“ in der Wall­fahrt­seel­sor­ge tätig. 1967 wur­de er auf dem Pro­vinz­ka­pi­tel als jüngs­ter Teil­neh­mer zum ers­ten Mal ins Defi­ni­to­ri­um gewählt. Er wirk­te wei­ter in „Ave Maria“ als Haus­obe­rer. Unter sei­ner Lei­tung wur­de die Außen­an­la­ge für Mess­fei­ern im Frei­en errich­tet und in der Kir­che eine neue Orgel eingebaut.

1970 führ­te ihn sein Weg ins mit­tel­ba­di­sche Otters­wei­er. In der dor­ti­gen Wall­fahrts­kir­che „Maria Lin­den“ stand die lit­ur­gi­sche Erneue­rung nach dem Kon­zil in den ver­schie­dens­ten got­tes­dienst­li­chen und seel­sorg­li­chen Berei­chen an. Mit neu­en Impul­sen konn­te Br. Wolf­gang als Guar­di­an die Wall­fahrt bele­ben. Bau­lich initi­ier­te er die Neu­fas­sung des Cho­res und des Kir­chen­raums, die Ein­rich­tung der Ker­zen­ka­pel­le, sowie Zele­bra­ti­ons­al­tar, Ambo und Chorgestühl.

Im Jah­re 1977 wur­de er als Pfar­rer an die Lieb­frau­en­kir­che nach Frank­furt am Main beru­fen. Er wirk­te beson­ders in der Beicht- und Gesprächs­seel­sor­ge, durch Kin­der­got­tes­diens­te, in zwei Jugend­grup­pen, in der Frau­en­ge­mein­schaft und bei Män­nern und Senio­ren, sowie in der fran­zis­ka­ni­schen Gemein­schaft und in der Unter­stüt­zung von Wohn­sitz­lo­sen. Auf sei­ne Initia­ti­ve hin folg­te die Erst­grün­dung der Früh­stücks­run­den im Klos­ter für Arme, die im heu­ti­gen Fran­zis­kus­treff fort­ge­führt wird.

Auf­grund sei­nes lang­jäh­ri­gen Ein­sat­zes in der Jugend­ar­beit, sei­ner beruf­li­chen Aus­bil­dung und sei­ner hand­werk­li­chen Erfah­run­gen lag es für ihn nahe, sich im Jah­re 1983 für das „Klos­ter zum Mit­le­ben“ stark zu machen und es in Stüh­lin­gen auf den Weg zu brin­gen. Es war eine inten­si­ve Arbeit in Begeg­nung mit sehr vie­len jun­gen Men­schen, beson­ders zu Weih­nach­ten, zu Ostern und in den Feri­en, aber auch das gan­ze Jahr hin­durch und dazu kam zum zwei­ten Mal die Beru­fung in den Pro­vinz­rat. Außer­dem war ihm in Stüh­lin­gen die Beglei­tung unse­rer Pos­tu­lan­ten anvertraut.

Nach sechs Jah­ren gab Br. Wolf­gang die­se Auf­ga­be bewusst in die Hän­de jün­ge­rer Mit­brü­der zurück und wirk­te 1989 bis 1998 wie­der als Guar­di­an im Wall­fahrts­klos­ter „Ave Maria“, sowie eini­ge Jah­re als Pfar­rer in den Pfarr­ge­mein­den Deggin­gen Hl. Kreuz und Rei­chen­bach St. Pan­ta­le­on. In der Diö­ze­se war er mit im Ordens­rat, Pries­ter­rat und Diö­ze­san­rat, in der Kapu­zi­ner­pro­vinz wei­ter­hin im Defi­ni­to­ri­um. In die­ser Zeit fei­er­te er mit sehr vie­len Got­tes­dienst­be­su­chern die hei­li­ge Mes­se an dem von ihm bei sei­nem ers­ten Auf­ent­halt in Ave Maria errich­te­ten Frei­al­tar. Im Inne­ren der Kir­che stand die kunst­vol­le Aus­stat­tung des Chor­raums an, dann 1996 die Rei­ni­gung und Neu­fas­sung der Kunst­wer­ke in die­ser schö­nen Barockkirche.

Br. Wolf­gang Drews war stets bereit, dort hin­zu­ge­hen, wo Not am Mann war. 1998 führ­te sein Ordens­weg zum ers­ten Mal nach Wer­ne. Hier kamen jun­ge Leu­te an, Pos­tu­lan­ten, die er ein Jahr zu beglei­ten hat­te. 2001 wie­der in den Pro­vinz­rat gewählt, wirk­te er auch als Guar­di­an im Klos­ter Wer­ne. Und im Jah­re 2002 wur­de er von der UNIO beauf­tragt, Ordens­schwes­tern der Hl. Kla­ra mit Vor­trä­gen und Exer­zi­ti­en zu beglei­ten und er war in die­sem Dienst fünf­zehn Jah­re segens­reich tätig.

Der Tod des Guar­di­ans des Klos­ters Die­burg führ­te ihn im Dezem­ber 2002 in sei­ne hes­si­sche Hei­mat. Danach half er ab 2006 drei Jah­ren in Frank­furt nach dem Tod eines ande­ren Mit­bru­ders aus, kehr­te wie­der nach drei Jah­ren nach Die­burg zurück, um schließ­lich nach dem Tod des Guar­di­ans von Wer­ne 2011 auch wie­der dort­hin zu gehen, um des­sen Arbeit wei­ter­zu­füh­ren. Im Jahr 2013 gab er die Haus­lei­tung bewusst ab und wirk­te seit die­ser Zeit wei­ter­hin in Wer­ne mit den Brü­dern in den ver­schie­de­nen Seel­sorgs­be­rei­chen, blieb aber bis Pfings­ten 2023 stell­ver­tre­ten­der Haus­obe­rer. Wie in Die­burg war er auch in Wer­ne Prä­ses der Kolpingsfamilie.

Am 17. Juli 2018 ereil­te ihn ein Schlag­an­fall auf einer Stra­ße, als er in Karls­ru­he einen befreun­de­ten Pfar­rer besu­chen woll­te. Dank der Hil­fe des Not­arz­tes und vie­ler Hel­fer- und Hel­fe­rin­nen im Städ­ti­schen Kran­ken­haus in Karls­ru­he konn­te er nach Wochen im Koma auf der Inten­siv­sta­ti­on das Kran­ken­haus ver­las­sen. Es schloss sich eine Reha in der Kur­kli­nik in Gerns­bach im Murg­tal an. Von dort kehr­te er zum Fest des Hei­li­gen Fran­zis­kus in das Klos­ter Wer­ne zurück. Nun als Seni­or des Wer­ner Klos­ters wirk­te er nach Kräf­ten in der Seel­sor­ge mit.

2021 konn­te er sein Dia­man­te­nes Pries­ter­ju­bi­lä­um und sein Eiser­nes Pro­fess­ju­bi­lä­um fei­ern und 2022 noch rela­tiv rüs­tig sei­nen 90. Geburts­tag. Ger­ne hielt er auch noch gele­gent­lich Andach­ten in der Klos­ter­kir­che.  Als sei­ne Kräf­te mehr und mehr nach­lie­ßen, äußer­te er den Wunsch zum Umzug ins Pfle­ge­heim St. Katha­ri­na, wo wei­te­re pfle­ge­be­dürf­ti­ge Mit­brü­der ihren Lebens­abend ver­brach­ten. Die Auf­nah­me ins Heim erfolg­te am 9. Mai 2023 unmit­tel­bar nach einem Kran­ken­haus­auf­ent­halt. Ger­ne fei­er­te er dort die Got­tes­diens­ten mit und freu­te sich über Besuch. Im Febru­ar 2024 ver­schlech­ter­te sich sein All­ge­mein­zu­stand und die Schmer­zen nah­men zu. Die letz­ten Wochen wur­de er im Heim pal­lia­tiv behan­delt. Bis in die letz­ten Tage sei­nes Lebens war er geis­tig prä­sent. Die Pas­si­ons­zeit wur­de auch für ihn zu einer Lei­dens­zeit, bis er in der Nacht zum Kar­frei­tag, dem 29. März 2024, die Schwel­le des Todes in das neue Leben und das ewi­ge Ostern bei Gott über­schrei­ten durfte.

Die Kapu­zi­ner sind dank­bar für sei­nen brü­der­li­chen und seel­sorg­li­chen Dienst in unse­rer Pro­vinz an den ver­schie­dens­ten Orten und in den ver­schie­dens­ten Diens­ten, oft als Guar­di­an und durch fünf Tri­en­ni­en als Pro­vinz­rat. Wir emp­feh­len ihn dem Gebet aller, die ihn kann­ten, ihm nahe­stan­den und ihn schätzten.

Die Kapu­zi­ner beten für Br. Wolf­gang das Toten­ge­bet am Sonn­tag, den 07. April um 18:00 Uhr in der Klos­ter­kir­che in Wer­ne. Die Eucha­ris­tie für ihn fei­ern wir am Diens­tag, den 09. April um 11:00 Uhr in der Kapu­zi­ner­kir­che in Wer­ne und beer­di­gen sei­nen sterb­li­chen Leib anschlie­ßend auf dem Grä­ber­feld der Kapu­zi­ner auf dem katho­li­schen Fried­hof in Werne.

Pressekontakt

Bei Fra­gen zu die­ser Mel­dung oder zur Auf­nah­me in den Pres­se­ver­tei­ler mel­den Sie sich per Mail oder Tele­fon bei Tobi­as Rau­ser, Lei­ter Pres­­se- und Öffent­lich­keits­ar­beit: Tele­fon: +49 (0)160–99605655 oder

KAPNEWS

Der News­let­ter der Kapuziner
Wol­len Sie über die Kapu­zi­ner und ihr Enga­ge­ment  infor­miert blei­ben? Dann mel­den Sie sich kos­ten­los für unse­re monat­li­chen „KAPNEWSan.
www.kapuziner.org/newsletter

START­SEI­TE
Pressekontakt

Bei Fra­gen zu die­ser Mel­dung oder zur Auf­nah­me in den Pres­se­ver­tei­ler mel­den Sie sich per Mail oder Tele­fon bei Tobi­as Rau­ser, Lei­ter Pres­­se- und Öffent­lich­keits­ar­beit: Tele­fon: +49 (0)160–99605655 oder

KAPNEWS

Der News­let­ter der Kapuziner
Wol­len Sie über die Kapu­zi­ner und ihr Enga­ge­ment  infor­miert blei­ben? Dann mel­den Sie sich kos­ten­los für unse­re monat­li­chen „KAPNEWSan.
www.kapuziner.org/newsletter