

FOTO: KAPUZINER
BR. Alexander Schröter
lebte für einige Monate in Altötting, hier auf dem Kapellplatz mit Gnadenkapelle.
„Sich unvoreingenommen einlassen“: Br. Alexander in Altötting
Br. Alexander hat nach seiner Einfachen Profess mehrere Monate im seraphischen Liebeswerk in Altötting gearbeitet und im Konvent gelebt. Das Praktikum ist Teil der Ausbildung zum Kapuziner.
„Eine große Bereicherung!“ Fragt man Br. Alexander Schröter, wie er seine Monate im Seraphischen Liebeswerk in Altötting empfunden hat, kommt die Antwort rasch und fällt eindeutig aus. Der Kapuziner hat seit November im seraphischen Liebeswerk in einer Grundschule als Schulbegleiter zwei Kinder begleitet sowie in einer heilpädagogischen Gruppe mitgearbeitet.
„Mein Praktikum in Altötting war eine besondere Erfahrung, die Kinder sind mir sehr ans Herz gewachsen“, sagt Br. Alexander. Gemeinsam in der Schule lernen, Mittagessen, zusammen Hausaufgaben machen und spielen: Die Tätigkeiten waren immer vielseitig und fordernd. „Wichtig war mir, unabhängig von der Vorgeschichte der Kinder, diesen unvoreingenommen zu begegnen und mich auf sie einzulassen“, sagt der junge Ordensmann.
Das Seraphische Liebeswerk (SLW) bietet Kindern in Not ein Zuhause. Es wurde im Jahr 1889 unter anderem von einem Kapuziner gegründet, um hilfsbedürftige und verwaiste Kinder zu unterstützen. Der Name des Kinderhilfswerks geht auf den heiligen Franz von Assisi zurück, der auch der Seraphische Heilige“ genannt wird. „Seraphisch“, was „engelgleich“ bedeutet, war die Liebe des heiligen Franziskus, mit der er Menschen begegnete, die von der Gesellschaft ausgestoßen waren.
Derzeit beschäftigt die Stiftung SLW Altötting rund 1000 Mitarbeiter an acht Standorten in Bayern. Diese begleiten, fördern und erziehen mehr als 2000 Kinder und Jugendliche. In Deutschland ist das SLW in Altötting und in Koblenz-Arenberg ansässig.
In den Monaten in Altötting konnte Br. Alexander auch einen neuen Konvent kennenlernen: „Bisher war für Besuche in unseren Niederlassungen in Deutschland nicht viel Zeit. In den letzten Monaten durfte ich nun mit Altötting einen neuen Ort entdecken, die Brüder und auch das Thema Wallfahrt intensiver kennenlernen. Das tat mir gut. Ich kann mir nach dieser Erfahrung auch vorstellen, hier zu leben.“
Den gebürtigen Norddeutschen hat besonders die bayerische Marienfrömmigkeit beeindruckt. „Auch wenn ich ab und an mit der Aussprache zu kämpfen hatte“, lacht Br. Alexander. Nach seinem Praktikum geht es für den Kapuziner nach Münster, wo er auf die anderen Junioren der Provinz treffen wird. Dort will der gelernte Politikwissenschaftler sein begonnenes Theologie-Fernstudium für Laien beenden.