

FOTO: KIÊN HÓNG LÉ
Br. Paulus Terwitte
lebt als Kapuziner und Priester im Konvent in Frankfurt am Main.
Sorgen? Seid dankbar! Ein Impuls von Br. Paulus
Kann Gott mir helfen, wenn ich Sorgen habe? Br. Paulus Terwitte aus Frankfurt am Main sagt: Ja! Die Gegenwart Gottes stützt uns in unseren Nöten und unserer Angst.
Wer sich sorgt, war dankbar. Für die Kinder. Den Lehrer. Das Lied. Die Gesundheit. Und wer dafür dankt, der atmet die Ewigkeit ein, die einem dadurch entgegenkommt. Kinder – wer mit ihnen spielt, da vergeht die Zeit. Der Lehrer – der einem ein Gedicht erschloss, und plötzlich hörte man ganz neue Töne vom Leben daraus. Der Gesang – von mal zu mal wurde man sicherer in der Melodie, und dann war man verschmolzen mit den vielen Stimmen zu einem Chor. Die Gesundheit – ja, wenn man gar nicht merkt, dass man lebt, da kann mal schon mal denken, man sei im Himmel und würde ewig leben.
Solche Erfahrungen von glücklichem Dasein in der Welt sind endlich. Sind bedroht. Werden einem genommen. Kann man nicht festhalten. Es entstehen Sorgen. Sorgen um dies. Sorgen um das. Und plötzlich erscheint alles nur noch Sorge zu sein. Unsicher. Bedroht. Endlich.
Dahinein ragt die Gegenwart Gottes. Sie bohrt ein Loch in die Sorgen. Weihnachten. Grablegung. Das sind die Tiefpunkte, die uns meinen im Sorgenloch. Jesus wahrnehmen, der neben mir down ist. Und mich anschaut. Seine Hände hinhält. Sein Kreuz als Stützstruktur im Chaos der Wirklichkeit.
Ihm überlassen, was ist: Meine Sorgen von ihm zur Chefsache machen lassen. Damit ich frei werde, zu danken. Dafür nämlich: Dass ich getragen bin. Dass einer meine Angst trägt. Meine Sünde, mein mich Verkriechen in mich selbst. Dass einer mich bejaht, wenn ich beweine, dass der Himmel der Kinder, des Lehrers, des Liedes oder der Gesundheit nicht mehr da ist. Und der mir sagt: Das alles vergeht. Aber der Himmel, der dir dadurch für eine Weile sogar spürbarer wurde, der bleibt. Gott sei Dank.