Spenden Gottesdienst Kloster Ort der Stille Exerzitien

FOTO: KAPU­ZI­NER

Kontakt

Der selige Thomas von Olera

In der Kapu­zi­ner­kir­che Inns­bruck befin­det sich das Grab des seli­gen Tho­mas von Ole­ra bei Ber­ga­mo. Der Kapu­zi­ner wur­de erst vor weni­gen Jah­ren, am 21. Sep­tem­ber 2013, in Ber­ga­mo selig gesprochen.

Tho­mas Acer­bis, wie der Ordens­mann vor dem Ein­tritt bei den Kapu­zi­nern mit bür­ger­li­chem Namen hieß, wur­de 1563 in einer ein­fa­chen Bau­ern­fa­mi­lie in Ole­ra gebo­ren. In die­sem klei­nen, heu­te 300 Ein­woh­ner zäh­len­den Dorf ober­halb von Ber­ga­mo wuchs er ohne Schul­bil­dung auf. 1580 trat er mit 17 Jah­ren in den Kapu­zi­ner­or­den ein, die Ordens­ge­lüb­de als Lai­en­bru­der leg­te er 1584 ab. Ent­ge­gen der dama­li­gen Pra­xis hat­te er im Novi­zi­at Lesen und Schrei­ben gelernt. 

Die Haupt­auf­ga­be des jun­gen Kapu­zi­ners war das Bet­teln und soll­te das auch für die nächs­ten 50 Jah­re blei­ben. Was sich hin­ge­gen mehr­mals änder­te, war sein Ein­satz­ort. Wie bei den Kapu­zi­nern üblich, wür­de er immer wie­der ver­setzt. 1619 über­sie­delt er auf die aus­drück­li­che Bit­te des Tiro­ler Erz­her­zogs Leo­pold V. nach Inns­bruck. Spä­ter ver­brach­te er auch län­ge­re Zeit in Wien.

Tho­mas von Ole­ra war, um mit den Wor­ten unse­rer Zeit zu spre­chen, eine cha­ris­ma­ti­sche Per­sön­lich­keit und ein her­vor­ra­gen­der Kom­mu­ni­ka­tor. Mit sei­ner authen­ti­schen Beschei­den­heit gewann er wäh­rend der Bet­tel­gän­ge schnell die Her­zen der Men­schen Er behan­del­te alle gleich. Sein gro­ßes Anlie­gen war es, Men­schen für Gott zu gewin­nen und in ihnen die­sel­be bren­nen­de Lie­be zu Gott zu wecken, die ihm selbst eigen war. Natür­lich prägt auch der his­to­ri­sche Hin­ter­grund der Gegen­re­for­ma­ti­on nach dem Tri­en­ter Kon­zil (1545–1563) sei­nen Ein­satz: Die Wie­der­erstar­kung des katho­li­schen Glau­bens war sein gro­ßes Anlie­gen. Sein Erfolg in der Reka­tho­li­sie­rung dürf­te in bis zu Leo­pold V. gedrun­gen sein.

In Tirol setzt er sei­ne Bet­tel­gän­ge in gewohn­ter Wei­se fort. Bezeich­nend ist, dass er, obwohl kaum des Deut­schen mäch­tig, den­noch so dau­er­haft die Bevöl­ke­rung für sich ein­nimmt, dass er schon zu Leb­zei­ten unter dem Namen „Hei­li­ger Bru­der von Tirol“ bekannt ist. Eine Unter­stüt­zung war in der Anfangs­zeit sicher der Tri­en­ter Arzt Hip­po­lyt Gua­ri­no­ni, mit dem er schon lan­ge freund­schaft­lich ver­bun­den ist. Die bei­den Freun­de waren die trei­ben­den Kräf­te hin­ter dem Bau der Karls­kir­che in Volders.

Zen­tral für die Spi­ri­tua­li­tät des Tho­mas von Ole­ra war sei­ne inni­ge Got­tes­lie­be, die ihn auch im Umgang mit sei­nen Mit­men­schen präg­te. Das Rin­gen um die rei­ne, selbst­lo­se Lie­be zu Gott und zum Nächs­ten zieht sich durch alle sei­ne Schrif­ten. „Fuo­co d’Amore“, Feu­er der Lie­be, ist auch Titel sei­nes durch Hip­po­lyt Gua­ri­no­ni post­hum ver­öf­fent­lich­ten Werkes.

Stun­den ver­brach­te Tho­mas abends vor dem Aller­hei­ligs­ten und bete­te für die Mit­men­schen, unab­hän­gig davon, wie sie ihm begeg­net waren. Er bemüh­te sich, Frie­den zu stif­ten. Bekannt ist auch, dass er sei­ne Furcht vor der Ver­damm­nis über­wand. Dar­über hin­aus wer­den ihm Weis­sa­gun­gen nach­ge­sagt. Der katho­li­sche Glau­be war für ihn „ver­nünf­tig“ – und als Mys­ti­ker, der in der Medi­ta­ti­on die Erfah­rung von Visio­nen und Eksta­sen machen durf­te, sah er ihn in sei­ner eige­nen Erfah­rung bestä­tigt an. 

Als er am 3. Mai 1631 in Inns­bruck ver­starb, gab es einen gro­ßen Zulauf von vie­len Tau­send Men­schen. Er wur­de auch in Inns­bruck bestat­tet. Das Grab in sei­ner aktu­el­len Dar­stel­lungs­form wur­de vom Tren­ti­ner Künst­ler Mau­ri­zio Bona­to entworfen.

pod­kap – der Klosterpodcast
pod­kap ist der Pod­cast aus dem Kapu­zi­ner­klos­ter. Ver­schie­de­ne For­ma­ten gewäh­ren Ein­blick in das Leben der Brü­der im Klos­ter und ihre Sicht auf die Welt. Jeden Sonn­tag: AURUM – Der Impuls zum Evangelium.

KAPNEWS

Der News­let­ter der Kapuziner
Wol­len Sie über die Kapu­zi­ner und ihr Enga­ge­ment  infor­miert blei­ben? Dann mel­den Sie sich kos­ten­los für unse­re monat­li­chen „KAPNEWSan.
www.kapuziner.org/newsletter

Kontakt
KAPNEWS

Der News­let­ter der Kapuziner
Wol­len Sie über die Kapu­zi­ner und ihr Enga­ge­ment  infor­miert blei­ben? Dann mel­den Sie sich kos­ten­los für unse­re monat­li­chen „KAPNEWSan.
www.kapuziner.org/newsletter